Projekte

Unterstützung für Kinder mit Behinderungen in Ostafrika
Humanitärhilfe

Unterstützung für Kinder mit Behinderungen in Ostafrika

„Die siebenjährige Lovelyne ist die Jüngste von sieben Geschwistern. […] Als das Mädchen laufen lernt, sieht ihre Mutter, dass Lovelyne Probleme mit den Beinen hat. Je älter sie wird, desto mehr Schmerzen hat sie beim Gehen. Es tun ihr nicht nur die Beine weh, sondern auch die Hüfte. Ihre Eltern wissen sich nicht zu helfen. Abends weint die Kleine oft, nur spielen lenkt sie zeitweise von ihren Schmerzen ab. [Als Lovelyne dann in die Grundschule geht, sagen die Mitschüler:innen], dass sie krumme Beine hat. Das ärgert das Mädchen. Zum Glück hören ihre Eltern vom AIC Cure-Camp in Kitale […]. Nach einer Untersuchung steht die Diagnose: Lovelyne hat stark ausgeprägte O-Beine und muss ins Kijabe-Krankenhaus gebracht und operiert werden.“ (Auszug aus dem Projektbericht von CBM) Für Menschen, die in Deutschland leben, ist eine derartige Geschichte kaum zu glauben. In einem Gesundheitssystem mit engmaschigen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder ist es schwer vorstellbar, dass ein derartiges gesundheitliches Problem vom Baby- bis ins Grundschulalter unbehandelt bleibt. In Kenia sieht es leider etwas anders aus: Aufgrund der ausgeprägten Armut besteht nicht für alle Personen (ein angemessener) Zugang zu medizinischer Versorgung. Dies ist fatal, da eine adäquate Gesundheitsversorgung nicht selten die Entstehung einer Behinderung verhindern oder den Grad der Einschränkung abmildern könnte: „Für viele […] Jungen und Mädchen würde schon ein einfacher chirurgischer Eingriff nachhaltig ihr Leben zum Besseren verändern.“ (Förderantrag CBM) Das zeigt auch der eingangs geschilderte Fall von Lovelyne. Um an dieser Stelle Abhilfe zu leisten, arbeitet die international tätige Hilfsorganisation CBM vor Ort mit dem AIC Cure Kinderkrankenhaus in Kijabe zusammen, um Kinder mit Erkrankungen oder Behinderungen im ersten Schritt über Außeneinsätze erst einmal zu finden. Denn häufig leben sie in ländlichen Regionen, haben keine Diagnose und wissen – genau wie Lovelynes Eltern über viele Jahre hinweg – nichts von den medizinischen Möglichkeiten, die bestehen. In der Folge findet dann eine Diagnostik statt und es werden passende Therapie- und Rehabilitationsmaßnahmen angeboten. So können die Kinder geheilt werden oder eine Verbesserung ihres Zustandes erreichen. Zu den häufigsten Erkrankungen, die vom Team der AIC Cure Klinik behandelt werden, zählen u. a. Skoliose, Klumpfüße, Behinderungen aufgrund von Kinderlähmung und Muskelschwund. Zur Behandlung finden Krankentransporte aus dem ganzen Land zum Kliniksitz in Kijabe statt. Insbesondere mit Blick auf Nachsorge und -behandlungen wie Physiotherapie ist aber eine gute und schnelle Erreichbarkeit einer medizinischen Einrichtung wichtig. Aus diesem Grund wurde geplant, im Bezirk Uasin Gishu einen neuen Außenstützpunkt zusätzlich zum Hauptstandort für die Operationen in Kijabe zu errichten. Leider gab es einige Verzögerungen, sodass bisher keine Klinikaußenstelle eröffnet werden konnte. Aus diesem Grund konnte auch noch nicht so vielen Personen wie geplant geholfen werden; es fand aber dennoch wichtige Arbeit in der AIC Cure Klinik und bei Außeneinsätzen statt und es konnten seit 2021 über 3.500 Personen über verschiedene Maßnahmen (u. a. Untersuchungen, Operationen, Physio- und Reha-Maßnahmen, Telegesundheitsdienste) erreicht werden. Die ProFiliis-Stiftung hat CBM und der AIC Cure Kinderklinik finanzielle Unterstützung in Höhe von über 55.000,- Euro zugesagt. Mit 12.300,- Euro wurden ursprünglich die Mittel zur orthopädischen Versorgung von 10.000 Kindern bereitgestellt. Aufgrund der Verzögerungen beim Aufbau des zweiten Standortes konnten die Mittel zu diesem Zweck nur anteilig abgerufen werden. Die Restmittel wurden stattdessen der zweiten durch ProFiliis geförderten Position zugewiesen: 25.000,- Euro für 315 orthopädische Operationen. Durch die Mittelverschiebung waren nun sogar über 400 Operationen möglich. ProFiliis hatte zudem 18.000,- Euro zugesagt, um den neuen Standort mit neuen Krankenhausbetten auszustatten. Mit diesen Mitteln wurden nun für den bestehenden Standort in Kijabe 29 neue Betten und Schränke für die Patient:innen angeschafft. Neben dem Projekt in Kenia unterstützte ProFiliis auch in Tansania die Arbeit von CBM. Hier war das Hauptziel, den Zugang zu Bildung für Kinder und insbesondere für Kinder mit Behinderung zu verbessern. Hintergrund der Projektbestrebungen ist, dass in Tansania fast 20 % der Kinder im entsprechenden Alter keine Grundschule besuchen. Dies liegt unter anderem daran, dass z. T. Distanzen von über 25 km zurückgelegt werden müssen, um die nächste Schule zu erreichen. Der Mangel an Bildungsangeboten betrifft Kinder mit Behinderung deutlich stärker, da neben dem Schulweg als solchem auch Einschränkungen vor Ort an den Schulen bestehen, wenn diese zum Beispiel nicht barrierefrei sind und/oder dort keine Konzepte für inklusiven Unterricht bestehen. CBM arbeitet bei diesem Projekt mit der Partnerorganisation Child Support Tanzania (CST) zusammen. Die Mission von CST ist es, „die Bevölkerung für die Rechte von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen zu sensibilisieren“ und diesen den „Zugang zu einer hochwertigen Schulbildung und Förderung ihrer kindlichen Entwicklung“ zu erleichtern. (Förderantrag CBM) Aus diesem Grund sollen im Rahmen dieses Projektes in der Zielregion Mbeya Schüler:innen mit Unterstützungsbedarf identifiziert und ihnen die notwendige Unterstützung zur Eingliederung bereitgestellt werden, sodass sie uneingeschränkten Zugang zu qualitativ hochwertiger und inklusiver Bildung erhalten. Zu diesem Zweck wurden die 13 Schulen vor Ort zunächst auf den Prüfstand gestellt: An jeder Schule befasste sich ein eigens hierfür gebildetes Projektteam, mit den Fragen, ob die Infrastruktur vor Ort Kindern mit Behinderungen den Zugang ermöglicht und ob ihre Belange im Unterricht und Schulalltag Berücksichtigung finden. Kleinere Anpassungen wurden sofort vorgenommen. Überdies wurden an den Schulen insgesamtüber 100 orthopädische und andere medizinische Hilfsmittel verteilt, die den Schüler:innen den Schulalltag ganz individuell erleichtern sollten. Hierzu zählten unter anderem Rollstühle, Blindenstöcke, Geh- und Stehhilfen, Hörgeräte und Lupenbrillen. Und tatsächlich: Es sind verbesserte Lernergebnisse zu beobachten. Außerdem fand ein Training der Lehrkräfte zu inklusivem Kinderschutz statt, sodass diese besser auf die Besonderheiten einer inklusiven Schüler:innengruppe reagieren können. ProFiliis hat für die geschilderten Maßnahmen über 12.000,- Euro bereitgestellt. Zusätzlich wurden 3.200,- Euro für die architektonische Planung von weiteren barrierefreien Klassenräumen an der Child Support Schule (s. Foto unten) zugesagt. Hierbei handelt es sich um eine integrative Schule für frühkindliche Bildung in der Region Mbeya, die als Modellschule für inklusive Bildung gebaut wurde. Doch auch hier gibt es noch Verbesserungsbedarf. So sind beispielsweise die vorhandenen Rampen nicht für alle Rollstühle geeignet, sodass hier nachgebessert werden muss. Mit diesen tollen Projekten kann ein großer Beitrag zur Verbesserung der Situation von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in Kenia und Tansania geleistet werden und das erhöhte Risiko für diese Personengruppe, (auch) in Zukunft in Armut zu leben, hoffentlich abgemildert werden. Das Teamder ProFiliis-Stiftung freut sich, mit der Bereitstellung von 70.000,- Euro zum Gelingen der beiden Projekte in Ostafrika beitragen zu können. Zum Hintergrund: Die Christoffel-Blindenmission (CBM) ist eine international tätige christliche Hilfsorganisation. Sie setzt sich in erster Linie für Menschen mit Behinderung bzw. Menschen, die von Behinderung bedroht sind, ein und verfolgt das Ziel, die Lebensqualität der ärmsten Menschen dieser Welt zu verbessern. Eine wichtige Stellschraube für eine positive Zukunftsperspektive ist Bildung. Allerdings sind Kinder mit Behinderung in vielen Regionen der Welt leider noch immer vom Schulunterricht ausgeschlossen; z. B. wegen fehlender inklusiver Bildungsangebote oder einer mangelhaften barrierefreien Infrastruktur. Diese Problemstellung geht CBM mit den folgenden beiden Projekten aktuell in den beiden afrikanischen Ländern Kenia und Tansania an. sh
Afrika
CBM
Nachhaltige Schülerfirma: Gemüseanbau, Klimaschutz und Marketing
Bildung

Nachhaltige Schülerfirma: Gemüseanbau, Klimaschutz und Marketing

Wenn wir im Supermarkt Obst und Gemüse kaufen, machen wir uns kaum Gedanken darüber, welchen Weg es schon hinter sich hat, welche Herausforderungen im Anbau überwunden werden mussten, welche Ressourcen verbraucht wurden und wie sich der Preis für das Produkt am Ende zusammensetzt. Bei den Teilnehmenden des Entrepreneurship-Seminars der Kommende-Stiftung beneVolens an der Gesamtschule Scharnhorst sieht das nach diesem Schuljahr anders aus: Sie haben sich in den vergangenen Monaten mit genau diesen Themen auseinandergesetzt und ihre eigenen praktischen Erfahrungen als verantwortungsvolle Unternehmer:innen gemacht. 19 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren schlossen sich zur Schülerfirma „GreenDaysCompany“ zusammen und beschäftigten sich bei den wöchentlichen Treffen unter Anleitung durch einen Referenten mit Aspekten einer gesundheitsförderlichen Ernährung und nachhaltiger Landwirtschaft unter Berücksichtigung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen formuliert haben. Um hier über theoretische Wissensvermittlung hinaus zu gehen, erprobten sich die Schüler:innen selbst in Gemüseanbau, Produktion, Marketing und Verkauf. So stand am Anfang des Schuljahres die Frage, wie aus Saatgut Gemüse wird, und am Ende die Herausforderungen von Preisgestaltung und Verkauf. Im Detail gestalteten sich die Projektphasen wie folgt: Kennenlernen der Gruppe und des Projektzieles: Warum ist die Projektidee für die Lebenswelt der Jugendlichen wichtig? Was sind die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung? Kennenlernen eines professionellen landwirtschaftlichen Unternehmens und der Produkte, die später für den Verkauf angestrebt sind: Neben Gemüse sollten mit eigens angebauten Zutaten auch Gewürzsalze hergestellt werden. Finden einer Unternehmensstruktur und Organisation des Arbeitsalltages über Aufgabenteilung Vorbereitung des Anbauprozesses: Vorbereitung der Beete, Bedarfsplanung, Anlegen eines Anbaukalenders, Vorziehen erster Setzlinge Realisierungsphase I: Start des Gemüseanbaus unter Berücksichtigung des Termins des Verkaufsstarts, Erleben von natürlichen Abhängigkeiten bspw. vom Wetter.An dieser Stelle konnten viele Verbindungen zu verschiedenen der formulierten Ziele der Vereinten Nationen gezogen werden, beispielsweise bzgl. menschenwürdiger Arbeit, nachhaltiger Produktion sowie Maßnahmen zum Klimaschutz. Realisierungsphase II: Start des Marketings und der Vorbereitungen für den Verkauf, Was ist wichtig für ein Finanzkonzept und das Marketing? Wie werden Produkte am besten präsentiert? Realisierungsphase III: Verkaufsstand wird eröffnet, gleichzeitig weiterhin Pflege der Beete und Ernte Evaluationsphase: Was haben wir im Rahmen der Arbeit der Schülerfirma gelernt? Am Ende des Schuljahres hatte die Schüler:innen also nicht nur Wissen zu den Themen gesunde Ernährung und Gemüseanbau erworben, sondern auch praktische Erfahrungen in wirtschaftlichen und unternehmerischen Tätigkeiten gesammelt, was sie mit Blick auf ihre berufliche Laufbahn voranbringt. Ganz nebenbei konnte so auch die Wertschätzung der Jugendlichen für Lebensmittel und ihr Bewusstsein für einen ressourcenschonenden Umgang mit der Umwelt gesteigert werden. Das Team der Kommende-Stiftung beneVolens zieht ein positives Fazit: „Nicht nur das WIR-Gefühl der Gruppe stärkte sich, sondern auch das Selbstbewusstsein der einzelnen Schüler:innen ist spürbar gewachsen. Schüler:innen erkannten persönliche Stärken, die sie bewusst in die GreenDaysCompany einbringen konnten.“ (Projektbericht von beneVolens) ProFiliis hat dieses wichtige, vielschichtige Projekt finanziell unterstützt und mit knapp 5.000,- Euro die benötigten Mittel für den Referenten und verschiedene Materialien bereitgestellt. Der Referent war im Rahmen eines Minijobs für die Dauer des Projektes angestellt und hat in 35 Einheiten à 90 Minuten mit den Jugendlichen gearbeitet. Zum Hintergrund: „Jugend fördern. Zukunft gestalten.“ Das ist die Zielsetzung der im Jahr 2009 ins Leben gerufenen Kommende-Stiftung beneVolens. Die Bildungsprojekte zielen darauf ab, Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu stärken, wobei den Jugendlichen stets wertschätzend entgegengetreten wird und ihnen neue Lebensperspektiven eröffnet werden sollen. Besonders sozial benachteiligte Jugendliche sollen durch die Programme der Stiftung gefördert und in die Gesellschaft integriert werden. sh
Dortmund - Scharnhorst
Kommende-Stiftung beneVolens
BildungsBande – Stark in die Zukunft
Lebenshilfe

BildungsBande – Stark in die Zukunft

Die Corona-Pandemie hat unter anderem Schulen vor große Herausforderungen gestellt. Sowohl die Lehrkräfte als auch die Schüler:innen sahen sich mit einem Wechsel von Distanzunterricht, Online-Lernen oder sogar gänzlichem Unterrichtsausfall konfrontiert. Dass dies mit Blick auf den Lehrplan und die Unterrichtsinhalte zu gewissen Schwierigkeiten geführt hat, kann sich jede:r vorstellen. Doch auch auf anderer Ebene brachte der Wegfall des geregelten Schulalltags Belastungen mit sich: Die Unsicherheiten bzgl. des Unterrichtes, der fehlende Kontakt und die nur indirekt stattfindende Kommunikation mit Gleichaltrigen sowie ein weniger strukturierter Tagesablauf haben bei vielen Schüler:innen Sorgen und Ängste hervorgerufen. Dies kann eine gesunde Entwicklung und erfolgreiches Lernen der Kinder und Jugendlichen erschweren bzw. verhindern. Überdies bestanden durch unterschiedliche Bedingungen in den Familien große Unterschiede bzgl. der Lernvoraussetzungen; bspw. mit Blick auf die technische Ausstattung, um am Onlineunterricht teilzunehmen, oder eine ruhige Lernatmosphäre. Hier ließ sich beobachten, dass insbesondere in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf („soziale Brennpunkte“) zum Teil keine geeigneten Räume und Geräte vorhanden waren, was wiederum zur Folge hatte, dass nicht selten Schüler:innen, die ohnehin schon Schwierigkeiten in der Schule hatten, weiter abgehängt wurden. Auch die Belastungen durch das Erleben von mehr Gewalterfahrungen innerhalb der Familie – bedingt durch mehr gemeinsame Zeit auf z. T. sehr engem Raum – müssen an dieser Stelle mitgedacht werden. Das Team der Zukunftsstiftung Bildung sah die Notwendigkeit an dieser Stelle einzugreifen, damit die Schüler:innen, sobald wieder Präsenzveranstaltungen möglich waren, aufgefangen und gezielt unterstützt werden können. Aus diesem Grund wurde das bestehende Projekt „BildungsBande“, bei dem gemäß des Peer-Education-Prinzips Schüler:innen höherer Jahgänge zu „Schülercoaches“ für Grundschüler:innenwerden, weiterentwickelt und um Aspekte der (psychischen) Gesundheit ergänzt. Hierbei wurden die konkreten Erfahrungen und Sorgen, die die Schüler:innen durch Schulschließungen und Distanzunterricht gemacht und empfunden haben, einbezogen: „Vereinsamung, fehlende Begegnung in der Peer-Gruppe, Probleme in Familien und Ungerechtigkeit beim Zugang zu Bildungsangeboten.“ (Förderantrag der Zukunftsstiftung Bildung) Bei dem Projekt „BildungsBande – Stark in die Zukunft“ stehen nun der Erhalt und die Stärkung der Gesundheit der Schüler:innen im Fokus. Sie sollen befähigt werden, eigene Stärken und Ressourcen zu erkennen und in Stresssituationen handlungsfähig zu bleiben. Zu diesem Zweck wurde die Ausbildung der älteren Schüler:innen (Jahrgangsstufe 8 bis 11) zu Schülercoaches um fünf Trainingseinheiten à vier Schulstunden erweitert, in denen Wissen und Kenntnisse zu Salutogenese (Kern: Bedingungen für ein gesundes Leben), Methoden und praktische Übungen zur Stärkung von Selbstwert und Resilienz (Fähigkeit, belastende Lebenssituationen „unbeeinträchtigt“ zu überstehen) Spiele und Methoden zur Wiedererweckung von Sozialkompetenz sowie Freude auf Begegnung und Beziehungsorientierung vermittelt wurden. Es wurden Fragen wie „Was bereitet mir Stress und was entspannt mich?“ und „Wie reagiere ich und wie reagiert mein Körper?“ erörtert sowie Übungen zu Achtsamkeit und Gelassenheit gemacht. Folgende Stressfaktoren wurden von den Jugendlichen als besonders belastend genannt: „Zukunftsängste (Beruflich sowie Familiär) Antriebslosigkeit Minderwertigkeitsgefühl durch empfundene soziale Ungleichheit nach der Pandemie Fehlende Anerkennung und geringe Unterstützungsmöglichkeiten durch das Umfeld“ (Abschlussbericht Bildungsbande – Stark in die Zukunft) Durch die Bewusstmachung dieser Stressoren und ihre Aufarbeitung sowie durch die verschiedenen Übungen wurden die Jugendlichen nicht nur mit Blick auf ihre eigenen Herausforderungen unterstützt und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt. Sie wurden zudem dazu befähigt, die jüngeren Schüler:innen in Belastungssituationen zu beraten und über spielerische Ansätze Grundlagen für ein gesundes Leben zu vermitteln. ProFiliis hat diese Projekterweiterung an zwei Dortmunder Schulen unterstützt, die in der Nordstadt bzw. in Scharnhorst liegen. An beiden Schulen wurden jeweils 15 Jungen und Mädchen zu Schülercoaches für insgesamt 30 Grundschüler:innen ausgebildet. Die Stiftung stellt für die Trainingseinheiten über insgesamt 40 Schulstunden, für Reflexionsrunden mit den Schülercoaches sowie für Projektvorbereitungen wie die Schüler:innenauswahl und Dokumentation und Organisation 3.300,- Euro zur Verfügung. Das Team der BildungsBande zieht ein positives Fazit: „Die Schüler*innen haben sehr positiv auf die Vorschläge und Übungen in den Workshops reagiert. Es zeigte sich jedoch auch, dass viele der Probleme strukturell bedingt sind. Chancen- und Bildungsungleichheit haben in den Familien und damit in der Gesellschaft eine größere Relevanz, als sich auf den ersten Blick erkennen lässt. Projekte wie BildungsBande – Stark in die Zukunft leisten hier einen wichtigen Beitrag um kurzfristig Bewusstseinsprozesse anzustoßen und kleine Veränderungen unter den Schüler*innen zu bewirken. Die Teilnehmer*innen haben in den Reflexionsrunden bestätigt, dass besonders die Übungen zur Achtsamkeit bzw. den körperlichen Reaktionen auf Stress große und kleine Veränderungen im Alltag gebracht haben, was einen großen Erfolg in ihrer Lebensrealität darstellt und die Zielerreichung des Projekts bestätigt.“ sh
Dortmund
Zukunftsstiftung Bildung
Großes Wodanstraßenfest 2023
Freizeit

Großes Wodanstraßenfest 2023

Seit über zehn Jahren ist das Wodanstraßenfest fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders im Ortsteil Nette: Die Arbeitsgemeinschaft Wodanstraßenfest – bestehend aus Religionsgemeinschaften, Vereinen, Verbänden, Einrichtungen und örtlichen Ladeninhaber:innen – organisiert einmal jährlich ein multikulturelles Volksfest mit großem Kinderfest. Bedingt durch die Corona-Pandemie musste das Wodanstraßenfest in den vergangenen drei Jahren leider ausfallen. Davor haben jährlich mehr als 250 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren das große Kinderfest mit vielen tollen und kostenlosen Attraktionen besucht. In diesem Jahr konnte das Straßenfest endlich wieder stattfinden! Am 06. Mai war es so weit und nach einer Eröffnung durch das Trommlerkorps "Gut Klang 1919 e. V. Dortmund-Kirchlinde" sowie Ansprachen vonunter anderem Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal erwartetenüber 20 Aktivitäten die Kinder beim Wodanstraßenfest: Von verschiedenen Tanz- und Turnvorführungen über Bastelangebote, Kinderschminken und die Darbietung einer Zauber- und Ballonkünstlerin bis hin zum Zielschießen mit dem Feuerwehrschlauch. Ein beliebter Programmpunkt war immer das Kistenklettern, das auch nun wieder dabei war. ProFiliis hat die Leihgebühr für einen Hubwagen zur Absicherung der mutigen Kletter:innen übernommen.Außerdem fand zum krönenden Abschluss des Kinderfestes eine Feuer- und & Fakirshow mit „Walkact“ statt, bei der den Besucher:innen des Wodanstraßenfestes hautnah und quasi im Vorbeigehen („walk“ = gehen) ein spektakuläres Schauspiel dargeboten wurde. Auch die hier benötigten Mittel hat die ProFiliis-Stiftung bereitgestellt. sh
Dortmund - Mengede
ARGE Wodanstraße
Von der Schulbank an den Fußball!
Sport

Von der Schulbank an den Fußball!

Von der Schulbank an den Fußball! - Das war im Januar an der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Lütgendortmund angesagt. Eigentlich stehen an der Gesamtschule die Bereiche MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), Sprachbildung und Kunst im Vordergrund; doch im Rahmen eines Spiel- und Sportevents in Kooperation mit der TriXitt GmbH wurde das Klassenzimmer für zwei Tage gegen die Turnhalle eingetauscht. TriXitt ist eine Organisation, die sich der Förderung von Bewegung und sportlicher Aktivität von Kindern und Jugendlichen verschrieben hat. Neben anderen Projekten ist die Zusammenarbeit mit Schulen ein großer Bestandteil des Arbeitsalltags der TriXitt-Mitarbeitenden. Und so wurden im Januar in der Sporthalle der Heinrich-Böll-Gesamtschule sechs Stationen aufgebaut, an denen die rund 720 Schüler:innen der Jahrgänge 5 bis 8 (24 Klassen) im Klassenverband ihr Können erproben und Punkte sammeln konnten. Außerdem wurde pro Jahrgangsstufe ein Fairnesspreis verliehen. Die Mädchen und Jungen tobten sich beispielsweise beim „Menschenkicker“, an der „Speedmaster-Station“ oder in der „Ballerecke“ (eine spezielle Form von Völkerball) aus. Ein solcher Sporttag stellt eine tolle Alternative zu den klassischen Bundesjugendspielen dar, an dem nicht wenige Schüler:innen deutlich mehr Freude an der sportlichen Aktivität haben als klassisch bei Hoch- und Weitsprung. Auch das Team der Heinrich-Böll-Gesamtschule zieht eine positive Bilanz: „Mit viel Spaß und Ehrgeiz stellten sich die Schüler:innen den neuen Herausforderungen.“ In Ergänzung zu einer Zusage vom Förderverein der Schule hat ProFiliis mit knapp 5.000,- Euro den Hauptteil des großen TriXitt-Events finanziert. sh
Dortmund - Lütgendortmund
Heinrich-Böll-Gesamtschule
Klettern zur emotionalen Festigung
Lebenshilfe

Klettern zur emotionalen Festigung

Über sich selbst hinauswachsen, mutig sein, ganz nach oben kommen und sich fallen lassen. Das alles ist beim Klettern möglich und kann sich zugleich positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirken. Dies macht sich der Verein Ährenkorn e. V. zu Nutze und bietet seit März 2018 ein Kletterangebot für Kinderund Jugendliche mit Förderbedarf im sozialen und emotionalen Bereich an. Der Verein Ährenkorn e. V. ist Träger der freien Jugendhilfe und bereits seit 1999 in Dortmund als Ansprechpartner in Erziehungsangelegenheiten aktiv. Bei dem Kletterprojekt handelt es sich um ein hilfeplangesteuertes Gruppenangebot, was bedeutet, dass es im Rahmen der Jugendhilfe festgeschrieben ist. Bei monatlichen Treffen kommen Kinder und Jugendliche, die entweder durch eine eigene psychische Erkrankung oder die Erkrankung der Eltern oder auch durch andere Umstände eine emotionale Beeinträchtigung erleben, mit Fachkräften des Ährenkorn e. V. in der Kletterhalle zusammen, die die Teilnehmenden als einen Ort erleben, an dem sie sich sicher fühlen, eigene Grenzen austesten und mutig sein können. Jedes Treffen beginnt mit einem gemeinsamen Aufwärmen, das den Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit gibt, anzukommen und das Zugehörigkeitsgefühl innerhalb der Gruppe zu stärken. Dies steigert das Wohlbefinden der Teilnehmenden. Anschließend können sie sich entweder beim freien Bouldern oder an der Kletterwand mit Gurt und Seil auspowern. Hier wachsen die Kinder und Jugendlichen häufig über sich selbst hinaus, erleben ihre Fortschritte und ihren Mut und wie sie aus eigener Kraft so weit nach oben kommen. „Sie genießen dieAufmerksamkeit, Lob und Anerkennung für die tolle Kletterleistung und den Mut, den sie aufbringen, wenn siesich beispielsweise fallen lassen.“ (Projektbericht Ährenkorn e. V.) In einer abschließenden Reflexionsrunde können die Teilnehmenden der Gruppe mitteilen, was in ihren Augen gut oder schlecht gelaufen ist oder wie sie sich gerade fühlen. Insbesondere beim Klettern an der Kletterwand und beim „fallen lassen“ muss großes Vertrauen in die Person vorhanden sein, die die:den Kletternde:n absichert. Dies stärkt zum einen die Beziehung untereinander und kann sich zum anderen auch auf das soziale Miteinander außerhalb der Klettergruppe positiv auswirken. Ein stärkender Effekt auf das Selbstwertgefühl und das Selbstwirksamkeitserleben der Kinder und Jugendlichen kann so „ganz nebenbei“ stattfinden und das Leben und Erleben der Teilnehmenden in ihrem Alltag positiv beeinflussen. Die ProFiliis-Stiftung hat zugesagt, mit 190,- Euro pro Treffen die notwendigen Mittel für Eintritts- und Ausleihgebühren der Kletterhallesowie für die Fahrtkosten bereitzustellen (für die Dauer eines Jahres: 2.280,- Euro).In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2022 fanden fünf gemeinsame Termine statt, an denen jeweils vier bis neun Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und vierzehn Jahren teilgenommen haben. sh
Dortmund
Ährenkorn e. V.
Präventionsprogramm „Mein Körper gehört mir“
Bildung

Präventionsprogramm „Mein Körper gehört mir“

Bereits zum vierten Mal unterstützte die ProFiliis-Stiftung im vergangenen Jahr die Regenbogen-Grundschule dabei, den Schüler:innen der dritten und vierten Jahrgangsstufen den Besuch des Theaterstücks „Mein Körper gehört mir“ von der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück zu ermöglichen. Hierbei handelt es sich um ein interaktives Theaterstück zur Prävention sexuellen Missbrauchs. Ohne Angst und Misstrauen zu schüren, soll den Kindern vermittelt werden, wie sie missbräuchliche Situationen erkennen und sich Hilfe holen können. Im Konzept des Theaterstückes heißt es hierzu: „Es hilft den Kindern zu entdecken, dass sie zwischen Ja-Gefühlen und Nein-Gefühlen unterscheiden können. dass sie ihren eigenen Gefühlen vertrauen sollen. dass ihr Körper ihnen allein gehört. dass sie selbst in gewissem Maße für ihre eigene Sicherheit mitverantwortlich sind. dass es feste Regeln dafür gibt, sich auch in unsicheren Situationen zu schützen.“ An der Regebogen-Grundschule fanden im Frühjahr 2022 sechs Aufführungen für jeweils eine Klasse im Rahmen einer Unterrichtsstunde statt. Zwischen einzelnen Szenen suchten die Schauspieler:innen das Gespräch mit den Kindern, sie tauschten sich über die Szenen aus, es konnten Fragen gestellt werden, eigene Erlebnisse geschildert werden und es wurde gemeinsam ein stärkendes Lied gesungen. Für die sechs Vorstellungen entstanden dem Förderverein der Regenbogen-Grundschule Kosten in Höhe von rund 2.000,- Euro. Durch anderweitige Spendeneinnahmen blieb eine Finanzierungslücke von rund 650,- Euro, die ProFiliis gerne geschlossen und die notwendigen Mittel bereitgestellt hat. sh
Dortmund - Mengede
Förderverein der Regenbogen-Grundschule
Stark auch ohne Muckis
Lebenshilfe

Stark auch ohne Muckis

Wie alle Schulen stand auch die Westricher Grundschule durch die Corona-Pandemie vor besonderen Herausforderungen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren sahen sich die Schüler:innen sowie die Lehrkräfte immer wieder einem Wechsel von Präsenz-, Distanz- und Wechselunterricht ausgesetzt. Plötzliche Fehlzeiten Einzelner durch Quarantänemaßnahmen haben zusätzlich dazu beigetragen, dass keine Kontinuität und keine festen Strukturen im Schulalltag vorhanden waren. Neben „inhaltlichen“ Schwierigkeiten, da der vorgesehene Unterrichtsstoff in einer deutlich kleineren Zeitspanne untergebracht werden musste, wurden auch soziale Herausforderungen immer größer. Bedingt durch sehr eingeschränkte gemeinsame Zeit im Klassenverbund konnten die Schüler:innen kaum Gemeinschaftsgefühle entwickeln. Speziell „schöne“ Aktivitäten, die der Stärkung der Klassengemeinschaft dienen, mussten auf Grund der Corona-Maßnahmen gestrichen werden. Überdies war soziales Lernen durch das eingeschränkte Unterrichtsgeschehen nur wenig ausgeprägt. Dies hatte eine Verschlechterung der Lernatmosphäre zur Folge, da ein respekt- und rücksichtsvoller Umgang untereinander nur eingeschränkt voneinander gelernt werden konnte. An dieser Stelle setzt das Projekt „Stark ohne Muckis“ an. Es handelt sich hierbei um ein Selbstbehauptungstraining, das im Klassenverbund stattfindet, kombiniert mit Weiterbildungseinheiten und Informationsangeboten für die Lehrkräfte und Elter. Umgesetzt wird das Projekt durch einen externen Trainer, der im Laufe des Schulhalbjahres 2022 mit den verschiedenen Beteiligten an der Westricher Grundschule zusammenarbeitete. Für die Schüler:innen fand ein intensiver Trainingstag statt, an dem die folgenden Ziele erreicht werden sollten: die:den Einzelnen stärken Selbstsicherheit fördern Unterstützung in der Wahrnehmung der eigenen Grenzen und dem kommunikativen (gewaltfreien!) Abstecken dieser Zielstrebigkeit fördern, Erfahrung des „Über sich Hinauswachsens“ ermöglichen Klassenverband stärken Verbesserung der Lernatmosphäre Förderung eines respektvollen und gewaltfreien Umgangs miteinander Unterstützung in der Wahrnehmung eigener und fremder Gefühle, Entwicklung von Empathie Um den Schüler:innen im Rahmen des Trainingstages die entsprechenden Inhalte und Erfahrungen sowie die Werkzeuge, das Gelernte im Alltag umzusetzen, zu vermitteln, werden erlebnisorientierte und „aktivierende“ Methoden genutzt. An der Westricher Grundschule fand für alle neun Klassen und somit für rund 200 Schüler:innen ein solcher oben geschilderter Trainingstag statt. Die Kosten hierfür beliefen sich auf insgesamt 4.950,- Euro. Für die Lehrkräfte fand ein pädagogischer Tag zum Thema „Einheitlicher Umgang mit Mobbing“ statt. In diesem Rahmen wurden ihnen detailliertes Fachwissen und erprobte Praxistipps zur Mobbingprävention und somit auch zur Verbesserung der Lernatmosphäre vermittelt. Eine Finanzierung dieses Weiterbildungstages war über Fortbildungsgelder der Schule möglich. Für die Eltern wurde ein offener Elternabend angeboten, um die Inhalte des Trainingstags auch systemisch zu verankern. Den Eltern wurde berichtet, was mit den Schüler:innen erarbeitet wurde und sie erhielten Tipps, wie das Gelernte im Familienalltag umgesetzt und vertieft werden kann. Für den Elternabend entstanden Kosten in Höhe von 360,- Euro. ProFiliis hat die Westricher Grundschule gerne bei der Umsetzung dieses wichtigen Projektes unterstützt und mit 2.560,- Euro die erforderlichen Mittel für den Trainingstag für vier Klassen (4 x 550,- Euro) sowie den Elternabend (360,- Euro) bereitgestellt. sh
Dortmund - Lütgendortmund
Westricher Grundschule
Mit dem Fahrrad in eine bessere Zukunft!
Freizeit

Mit dem Fahrrad in eine bessere Zukunft!

Ein eigenes Fahrrad bedeutet für Kinder Freiheit. Unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Erwachsenen mit Auto sind sie mit einem Fahrrad in einem deutlich größeren Umkreis flexibel und aktiv als zu Fuß. Die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung werden abwechslungsreicher und der Schulweg ist mit dem Fahrrad oft schneller bewältigt. Die Stiftung Kinderglück beschreibt die positiven Effekte eines eigenen Fahrrads weiterhin wie folgt: „Beim Radfahren schulen die Kinder ihre motorischen Fähigkeiten, erweitern ihren Radius durch die gewonnene Mobilität, können sich mit anderen Kindern in ihrer Freizeit treffen und betätigen sich gleichzeitig sportlich. Das eigene Fahrrad bietet somit den Kindern eine bessere Chance auf Gesundheit, Integration und Bildung. Radfahren ist gut für die Umwelt. Mit dem eigenen Fahrrad tragen die Kinder aktiv zum Klimaschutz bei und nehmen das Klimabewusstsein mit ins Erwachsenenalter.“ (dem Förderantrag entnommen) Doch leider ist es nicht allen Familien möglich, ihren Kindern eigene Fahrräder zur Verfügung zu stellen. So besitzt insbesondere an Schulen in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf ein Großteil der Schüler:innen kein Fahrrad. „Wir erleben eine sich entwickelnde Dramatik an Grundschulen in den sozialen Brennpunkten, die zu einer Erweiterung unseres Fahrradprojektes führt. Wir erhalten Anträge von Grundschulen, in denen teilweise bis zu 80 % der Kinder in den vierten Klassen keine Fahrräder besitzen und somit nicht an den Fahrradtrainings und Verkehrsprüfungen teilnehmen können“, sagt Bernd Krispin, Gründer und 1. Vorsitzender der Stiftung Kinderglück. Daher greift die Stiftung Kinderglück im Rahmen des Projektes „Mit dem Fahrrad in eine bessere Zukunft!“ unterstützend ein. Verschiedene Akteur:innen (u. a. Sozialarbeiter:innen, Lehrkräfte, Betreuer:innen) können sich an die Stiftung wenden und gezielt für Kinder – vorrangig Schüler:innen der vierten Klasse – Unterstützung beantragen. Nach interner Prüfung stellt die Stiftung Kinderglück dann ein „Paket“ aus Fahrrad, Helm, Sicherheitsweste, Fahrradschloss und Infomaterialien zur Verfügung. Darüber hinaus wird die Teilnahme an einem Verkehrstraining ermöglicht. Nicht selten erfolgt die Beantragung gleich mehrerer Fahrräder durch Grundschulen. In diesen Fällen findet nach der Übergabe der Fahrrad-Pakete ein Verkehrstraining in Kooperation mit der Polizei auf dem Schulhof sowie im Straßenverkehr statt. Wird die Unterstützung von anderer Stelle beantragt, wird die Teilnahme am ADFC-Fahrradtraining in der Jugendverkehrsschule im Fredenbaumpark ermöglicht (April bis Juli). Die beiden Dortmunder Stiftungen Kinderglück und ProFiliis kennen sich bereits seit langer Zeit und haben schon bei diversen Projekten in fördernder Funktion „zusammengearbeitet“. “. Nun unterstützt ProFiliis – wie in der Vergangenheit bereits beim Schulranzen-Projekt –eineigenes Projekt der Stiftung Kinderglück.Mit 15.000,- Euro stellt ProFiliis Mittel zur Unterstützung von 100 Kindern bereit, die so mit einem wie oben beschriebenen Fahrradpaket ausgestattet werden können. Die Förderung des Projektes „Mit dem Fahrrad in eine bessere Zukunft!“ liegt Thomas Schieferstein, Vorstand der Stiftung ProFiliis, ganz besonders am Herzen: „Ich habe als Grundschüler mein erstes „richtiges“ Fahrrad bekommen und kann mich noch sehr gut an die Begeisterung, mit der ich es in Empfang genommen und ausprobiert habe, erinnern. Auch heute bin ich noch begeisterter Radfahrer. Diese Freude an der eigenen Mobilität sollte allen Kindern ermöglicht werden, unabhängig von der sozialen Situation ihrer Familie. Die Stiftung Kinderglück hatte mit dem Projekt eine fantastische Idee, die wir sehr gerne jetzt und voraussichtlich auch in weiteren Ausbaustufen in der Zukunft finanziell unterstützen.“ sh
Dortmund
Stiftung Kinderglück
Winterspielplatz für die Kleinsten
Freizeit

Winterspielplatz für die Kleinsten

Wer kennt es nicht? Das Wetter ist schlecht, aber zu Hause fällt einem die Decke auf den Kopf. Besonders mit Kleinkindern kann ein Tag schon mal lang werden, wenn schon jedes Spiel gespielt, jedes Puzzle gepuzzelt und jedes Buch gelesen wurde. Bei Regen und kalten Temperaturen ist ein Spielplatzbesuch insbesondere mit kleinen Kindern, die sich viel am Boden aufhalten und in dicker Winterkleidung in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, aber kaum eine Option und die dortigen Möglichkeiten sich auszutoben, können nicht wahrgenommen werden. Der frühe Sonnenuntergang im Winter erschwert den Aufenthalt im Freien zusätzlich. An dieser Stelle leistete die Christuskirche in diesem Winter Abhilfe und eröffnete in einem über 100 m2 großen Raum hinter der Kirche einen Winterspielplatz. Nach einigen Umräumarbeiten wurde der Raum mit Spielgeräten und -materialien ausgestattet und zusätzlich ein Café-Bereich eingerichtet, in dem sich die Begleitpersonen der Kinder aufhalten und untereinander austauschen können. Der Winterspielplatz hatte über den gesamten Winter (bis zum 20. März) an zwei Vormittagen pro Woche geöffnet. Das Angebot war vorrangig auf Kinder unter vier Jahren ausgerichtet und es konnten rund 30 Kinder gleichzeitig dort spielen, toben und Zeit miteinander verbringen. Die Besucher:innen mussten keinen Eintritt o. ä. zahlen; der Winterspielplatz war für die Familien aus der Gemeinde sowie alle anderen Kinder und ihre Begleitpersonen kostenlos. Für ein tolles, großes Spiel- und Bewegungsangebot wurde Folgendes angeschafft: Trampolin Schaumstoff-Schwebebalken Kletterdreieck und -bogen Wellenwege Stapelsteine Klettergerüst Rollbretter Rutschautos Turnmatten Bälle Minibällebad Motorik- & Sensorikparcours für Babies Spielbögen Spielmatten Zum Hintergrund: Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Christuskirche Dortmund liegt im Herzen der Dortmunder Nordstadt. Dieser Stadtteil ist geprägt durch kulturelle Vielfalt und viele im Stadtbild präsente Kinder und Jugendliche. Das Veranstaltungsangebot der Christuskirche richtet sich nicht ausschließlich an die eigenen Mitglieder, sondern in vielen Fällen an alleInteressierten – ohne Berücksichtigung von Herkunft oder Religionszugehörigkeit. So erreicht die Christuskirche viele Familien, Kinder und Jugendliche mit tollen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. sh UPDATE 06/2023 Das Team der Christuskirche hat inzwischen Bilanz bzgl. des Winterspielplatzes gezogen. Generell lässt sich sagen, dass das Angebot gut angenommen wurde und die Besucher:innen sehr positives Feedback gegeben haben. Aus diesem Grund wurde entschieden, dass der Winterspielplatz als Saisonangebot in der dunklen Jahreszeit fortgeführt werden soll. Insgesamt wurde der Winterspielplatz von 386 Kindern und 367 Erwachsenen besucht; im Durchschnitt bedeutet dies, dass pro Öffnungstag 18 Kinder und 17 Erwachsene anwesend waren. Auch am letzten Öffnungstag waren noch Besucher:innen zum ersten Mal da. Der Großteil der Besucher:innen gab an, aus den Innenstadt-Stadtteilen und Hombruch zu kommen. Aber auch Aplerbeck, Bodelschwingh, Huckarde, Holzen, Holzwickede, Hörde, Kirchhörde, Kirchlinde, Körne, Lütgendortmund und Schüren sowie Städte aus der Umgebung wie Bochum und Castrop-Rauxel wurden genannt. Die Altersstruktur der Kinder, die auf dem Winterspielplatz gespielt haben, ist der folgenden Grafik zu entnehmen: Das Team von ProFiliis freut sich, dass der Winterspielplatz so gut angenommen wurde und das Projekt fortgesetzt werden soll! sh
Dortmund - Innenstadt-Nord
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Christuskirche Dortmund
Auf den Spuren der Geschwister Scholl
Bildung

Auf den Spuren der Geschwister Scholl

„Ihr habt keine Schuld an dieser Zeit. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts über diese Zeit wissen wollt.“ Dieses bekannte Zitat der Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano macht deutlich, dass Erinnerungskultur unverzichtbar ist. Die Auseinandersetzung mit den Strukturen des NS-Regimes und den in diesem Zusammenhang begangenen Verbrechen und Gräueltaten ist essentiell, um ein Vergessen oder schlimmer noch eine Verharmlosung zu verhindern. Aus diesem Grund stand die Arbeit des Ortsverbands Nette der Falken im Jahr 2022 unter dem Motto „Den Nazis auf der Spur – Anne Frank und Geschwister Scholl“. Anhand der Schicksale von Anne Frank, die sich mit ihrer Familie zwei Jahre in einem Hinterhaus vor den Nazis versteckte, sowie Hans und Sophie Scholl als Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ sollen den Mädchen die schrecklichen Geschehnisse der NS-Zeit anschaulich gemacht werden. Zu diesem Zweck haben die Mitglieder der Falken-Gruppe für Mädchen zwischen elf und achtzehn Jahren die Bücher „Das Tagebuch der Anne Frank“ sowie „Das kurze Leben der Sophie Scholl“ erhalten und bei wöchentlichen Treffen besprochen. Es wurde eine Theateraufführung zum Tagebuch der Anne Frank besucht und gemeinsam der Film „Das kurze Leben der Sophie Scholl“ geschaut. Außerdem fanden an der Anne-Frank-Gesamtschule und der Geschwister-Scholl-Gesamtschule Kooperationsbesuche satt, da es an beiden Schulen AGs gibt, deren Mitglieder sich mit den Namensgeber:innen beschäftigen und der Falken-Jugend weitere Informationen geben und mit ihnen in den Austausch gehen konnten. Darüber hinaus waren drei Erinnerungsfahrten mit den folgenden Zielen geplant: Anne-Frank-Haus in Amsterdam (Museum in dem Haus, in dem sich die Familie Frank versteckte) Konzentrationslager Bergen-Belsen, wo Anne Frank 1945 starb Wirkorte der Weißen Rose in München sowie die Gedenkstätte Dachau Um die Kosten für die Fahrten für die interessierten Falken möglichst gering zu halten, wendeten sich die Verantwortlichen bei der Planung an ProFiliis und beantragten die Übernahme der Fahrtkosten. Die Stiftung sagte diese Förderung gerne zu. Leider konnte schlussendlich nur die Fahrt nach München stattfinden. Hierher reisten 24 Jugendliche aus der Falkengruppe. Sie besuchten die DenkStätte Weiße Rose an der Ludwig-Maximilians-Universität, an der Hans und Sophie Scholl studiert haben. Die Gruppe ging außerdem in die Franz-Joseph-Straße, in der die Geschwister bis zu ihrer Inhaftierung und der folgenden Hinrichtung 1943 lebten. Darüber hinaus stand ein Besuch des Gedenkortes Orleansstraße mit dem sog. „Weiße Rose-Zaun“ auf dem Programm. Von diesem Ort existiert ein Foto einer Abschiedsszene: Sophie Scholl verabschiedet ihren Bruder sowie weitere Freunde (z. T. Mitglieder der Weißen Rose), die zum Militäreinsatz an der Ostfront aufbrechen. Auch die KZ-Gedenkstätte Dachau wurde von der Falkengruppe besichtigt. Die Falken-Jugend hat auf dieser Fahrt sehr viel gelernt, Geschichte erlebt und konnte an den Originalplätzen das Leben und Wirken der Geschwister Scholl kennenlernen und nachvollziehen. Die Teilnehmenden haben wichtige Erfahrungen gemacht, die ihre Persönlichkeitsentwicklung stärken können. Zum Hintergrund: Die Sozialistische Jugend Deutschlands „Die Falken“ ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Kinder- und Jugendverband. Kinder und Jugendliche lernen hier, für sich selbst und andere einzustehen und ihre Möglichkeiten, politisch aktiv zu sein, zu nutzen. Kernbereiche der pädagogischen Tätigkeit sind Kinderrechte, Antifaschismus, Feminismus und Kapitalismuskritik. Der Ortsverband Nette ist einer von zwölf Ortsverbänden im Unterbezirk Dortmund und bietet wöchentlich ein Treffen für die jungen Falken von acht bis elf Jahren an sowie eine Mädchengruppe für Teilnehmerinnen von elf bis achtzehn Jahren. Die Kinder und Mädchen leben vorrangig im direkten Umkreis des Falkentreffs Westerfilde. Viele von ihnen haben Migrationshintergrund und/oder leben in Familien, die finanziell schwächer aufgestellt sind. Die Mitarbeitenden des Ortsverbandes Nette sind ehrenamtlich tätig und setzen für derartige Fahrten ihre Urlaubstage ein, zahlen selbst auch den Teilnahmebeitrag und stellen zum Teil ihre eigenen Fahrzeuge zur Verfügung. sh
Dortmund - Mengede
SJD – Die Falken – Ortsverband Nette
Multimediaraum für den CJD
Bildung

Multimediaraum für den CJD

Das CJD (Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschland e.V.) ist eines der größten Bildungs- und Sozialunternehmen in Deutschland. Betreut werden unter anderem Teilnehmende und Rehabilitanden der Jugendhilfe Dortmund. Diese werden durch CJD Mitarbeitende rund um die Uhr begleitet, um den Weg in das (Arbeits-)Leben zu finden. Die jungen Menschen wohnen in stationären Wohngruppen und verbringen den Großteil des Tages beim CJD, um zu lernen. Aber auch Pausen und Freizeit verbringen sie in den Räumlichkeiten, während der Coronakrise oftmals sogar sehr isoliert. Die Teilnehmenden stammen überwiegend aus Familien, die bildungsfern sind und/oder nur eingeschränkte finanzielle Mittel haben, Computer, Laptops oder Tablets anzuschaffen. Diese Tatsache ist insbesondere in Zeiten, in denen das Thema „Digitalisierung“ sowohl im beruflichen, schulischen wie auch privaten Kontext immer relevanter wird, für die jungen Menschen von Nachteil. Während Jugendliche ohne Handicap mittlerweile im Umgang mit Technik geübt sind, weil Sie das technische Equipment zu Hause zur Verfügung gestellt bekommen, liefen die Teilnehmenden des CJD mangels Technik-Ausstattung zunehmend Gefahr, den Anschluss zu verlieren. So verpassten sie nicht nur Schulstoff im Distanzunterricht, sondern hatten auch grundsätzlich nicht die Möglichkeit, die Vorteile der Technik im üblichen Umfang zu nutzen, um sich für die steigenden Anforderungen des künftigen Arbeitsmarktes fit zu machen. Zudem ist die Nutzung digitaler Endgeräte für die Kommunikation mit Freunden und Familie gerade, aber nicht nur, während der Corona-Pandemie elementar geworden. Daher war es ein dringendes Bedürfnis der CJD-Verantwortlichen, einen "digitalen Kommunikationsraum" einzurichten und den Teilnehmenden den Zugang zu modernen digitalen Endgeräten zu ermöglichen.. “Vom Fernunterricht bis hin zum Chatten mit der Familie und Freunden in Zeiten der Kontaktbeschränkung – ohne Technik und Technikkenntnisse haben unsere Jugendlichen gravierende Nachteile”, so Tina Fitz, Teamleiterin beim CJD. Der digitale Kommunikationsraum konnte nun dank der über das Dortmunder Spendenparlament SpenDobel vermittelten Unterstützung von ProFiliis mit WLAN, 10 Laptops, 10 großen Monitoren, 10 Tablets und Druckern ausgestattet. Durch die Einrichtung des Digitalraumes kann verhindert werden, dass die Schere zwischen den CJD-Teilnehmenden und Gleichaltrigen außerhalb der Einrichtung immer weiter auseinanderklafft. Laut Einschätzung des CJD wird durch die Nutzung des Kommunikationsraumes für die Jugendlichen die Möglichkeit geschaffen, mit der Verbesserung Ihrer Technikkenntnisse den immer weiter steigenden Anforderungen des ersten Arbeitsmarktes besser gerecht zu werden. Die Verantwortlichen beim CJD hatten das Projekt im Rahmen des Dortmunder Spendenparlaments SpenDobel (Diakonie Dortmund) vorgestellt und dort um finanzielle Unterstützung gebeten. Dadurch wurde ProFiliis auf das geplante Vorhaben aufmerksam und hat gegenüber dem Spendenparlament die komplette Finanzierung des digitalen Kommunikationraumes zugesagt. sf
Dortmund
SpenDobel - Das Dortmunder Spendenparlament