Projekte

Querwaldein „Blaumeisen und Turmfalken – Waldtrauergruppe für Kinder in der Natur“
Lebenshilfe

Querwaldein „Blaumeisen und Turmfalken – Waldtrauergruppe für Kinder in der Natur“

Einen nahestehenden Menschen zu verlieren ist für alle mit Trauer und Schmerz verbunden. Vor allem für Kinder bedeutet das, eine schwere Zeit zu durchleben. Kinder sollten deshalb nach dem Verlust einer nahestehenden Person bei ihrer Trauer unterstützt werden. Das Projekt „Blaumeisen und Turmfalken – Waldtrauergruppe für Kinder in der Natur“ hat sich zur Aufgabe gemacht, Kindern dabei zu helfen, mit einem solchen Verlust umzugehen. In 14-tägigen Treffen für jeweils 2 Stunden kommen sechs bis zehn Kinder ab dem 5. Lebensjahr in der Natur zusammen. Treffpunkt ist hierbei der Schultenhof in Dortmund-Hombruch. Seit August 2021 besteht die Gruppe aus einem festen Kern von sechs Kindern, welche alle ein Elternteil verloren haben. Aus dem Internetauftritt von Querwaldein e.V. : "Gemeinsam wollen wir eine besondere Zeit in der Natur erleben. Wir treffen uns alle zwei Wochen in unserem Garten am Schultenhof. Dort können wir zusammen am Feuer sitzen, schnitzen und singen oder wir ziehen in den Wald, wo wirspielen und toben, Ruhe erfahren oder unsere Geschichten miteinander teilen. Alle Kinder die hier in der Gruppe sind, haben erfahren, wie es ist einen geliebten Menschen zu verlieren. In Gemeinschaft mit Gleichgesinnten haben wir die Möglichkeit uns selbst mit all unseren Gefühlenanzunehmen. Trauer und Schmerz sind hier genauso kein Tabu wie zusammen Lachen und beim Spielen Spaß haben. In dieser neuen und besonderen Querwaldeingruppe werden Elemente der Natur- und Wildnispädagogik mit Ritualen aus der Trauerarbeit kombiniert. So werden die Kinder umsichtig in ihrem Trauerprozeß und den einhergehenden Erfahrungen in der Gruppe begleitet. Der Wald in seiner Vielfalt bietet dabei eine wunderbare Unterstützung. Unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten für die Trauer und das Erinnern werden den Kindern durch Spiele, das Gestalten mit Naturmaterialien und in Gruppengesprächen gegeben. Die Natur, als Ort frei von den alltäglichen Anforderungen und Verhaltensmustern wird so für die Kinder zum neutralen Erfahrungsraum." Es werden nicht nur freie Spieleinheiten, naturerlebnispädagogisch angeleitete Aktivitäten und kleine Rituale durchgeführt, sondern auch Redeanlässe geschaffen, die den Trauerprozess unterstützen sollen. Schmerz und Trauer sowie Lachen und Spaß beim Spielen stellen hier kein Tabu dar. Die Eltern der Kinder sind auf verschieden Wegen auf dieses Projekt aufmerksam geworden, und die Teilnahme ist kostenlos. Die Erfahrung der letzten zwei Jahre zeigt, dass die Eltern das kontinuierliche Angebot der Gruppe sehr schätzen, und die Kinder sehr gerne an dieser Gruppe teilnehmen. Finanziert wird das Projekt durch Spenden und seit August 2021 zu gleichen Teilen von der Stiftung Kinderglück und der ProFiliis-Stiftung. Im Schuljahr 2021/2022 waren insgesamt 20 Termine geplant, von denen 2Termine noch nach den Sommerferien nachgeholt werden. Update 04.07.2022: Für das Schuljahr 2022/23 sind insgesamt weitere 20Termine geplant. Das Projekt, welches von den Fachkräften Karin Sinn und Marion Metzger geleitet wird, soll aufrechterhalten werden. Die ProFiliis-Stiftung, hält das Projekt für sehr wichtig und hat soeben gemeinsam mit der Stiftung Kinderglück entschieden, das Projekt für ein weiteres Jahr zu finanzieren. ncs Update 13.03.2023: Projektbericht zum Schuljahr 2021/2022 Seit August 2021 bestand die Waldtrauergruppe lange Zeit aus sechs Kindern im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren, die alle ein Elternteil verloren haben. Im Mai kamen dann zwei Kinder zu der Gruppe hinzu und zum Sommer hin waren Kennenlerntermine mit drei weiteren Familien vereinbart. Die Waldgruppe wurde sehr gut von den Kindern angenommen. So fragten sie zu Hause, wann wieder ein Treffen stattfindet, kamen gerne zu den Terminen und verbleiben für längere Zeit in der Gruppe. So konnte die Gruppe über die Monate gut zusammenwachsen, sodass ein vertrauter und offener Umgang miteinander möglich war und ist. Die Zusammenarbeit mit den Eltern bzw. Großeltern hat einen großen Stellenwert. Es finden bei jedem Treffen Übergabegespräche zwischen (Groß-)Eltern und Fachkräften statt. Die Begleitung und Unterstützung der Familien ist dem Team von Querwaldein e. V. ein großes Anliegen. So fand beispielsweise am letzten Termin vor den Weihnachtsferien ein gemeinsames Treffen auch mit den Eltern und Großeltern statt. Das gemütliche Beisammensein sollte die Familien in der dunklen Jahreszeit und mit Blick auf die Feiertage zusätzlich stärken. Der Verein möchte die Waldtrauergruppe langfristig aufrechterhalten. Hierzu ist eine intensive Öffentlichkeitsarbeit notwendig, damit alle potentiell interessierten Familien von dem Angebot erfahren. Die aktuellen Familien sind z. B. über den Vereins-Newsletter oder Zeitungsberichte auf das Projekt aufmerksam geworden, aber auch über privaten Austausch oder die Empfehlung einer Kinderpsychologin. sh Update 28.11.2023: Projektbericht zum Schuljahr 2022/2023 Im Schuljahr 2022/23 konnten die Kapazitäten der Trauergruppe gesteigert werden, sodass nun 17 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren angemeldet sind; sechs von ihnen bereits seit 2021. Pro Treffen nehmen im Durchschnitt zehn Kinder teil. Für mehrere der Kinder, die neu zur Gruppe hinzugekommen sind, kam der Tod eines Elternteils völlig unerwartet. Auch wenn es für sie recht lange sehr schwierig war, sich mit ihrer Trauer auseinander zu setzen, nehme sie das Angebot der Waldtrauergruppe sehr gut an und erleben diese als Stütze. „Diese Waldtrauergruppe bietet nicht nur einen sicheren Raum, um gemeinsam zu trauern, sondern auch die Möglichkeit, durch Spiele, Erfahrungsaustausch und kreative Aktivitäten untereinander Verbundenheit zu finden. Daher ist das Herzstück der Waldtrauergruppe die Vielfalt an Aktivitäten, die den Kindern helfen, ihre Emotionen auf spielerische Weise zu verarbeiten. Unter freiem Himmel können sie frei spielen, ihre Kreativität ausleben und gleichzeitig gemeinsam mit anderen Kindern einfach Kind sein.“ (Projektbericht Querwaldein) So wurde im vergangenen Jahr beispielsweise viel mit Holz gearbeitet, die Flora und Fauna des Waldes erforscht, in der Hängematte entspannt oder erzählt. Die Kinder entscheiden selber, was sie machen möchten und was ihnen an diesem Tag gut tut. Das Gemeinschaftsgefühl wird durch das gemeinsame Picknick im Wald, das fester Bestandteil der Treffen ist, gestärkt. Hier entstanden immer wieder Erzählimpulse und die Kinder machten die Erfahrung, dass sie mit ihren Emotionen nicht alleine sind. Im Gespräch über den Namen der Gruppe „Blaumeisen und Turmfalken“ kam die Idee auf, der Gruppe bei jedem Treffen einen neuen Namen zu geben – je nachdem was sich bei dem jeweiligen Treffen für die Kinder gut anfühlt. So gab es unter anderem schon die Wolfsgruppe, die Fledermausgruppe und die Eichhörnchengruppe. Als im Winter die Dämmerung früher einsetzte, wurden Taschenlampen mitgenommen und der Wald in dieser ganz besonderen Stimmung erkundet. Da Trauer Ängste verstärken kann und einige Kinder Angst in der Dunkelheit haben, waren dies zum Teil herausfordernde, aber auch stärkende Situationen. Der Stellenwert, den die Waldtrauergruppe für die Kinder hat, wird in folgender Erzählung der leitenden Pädagoginnen deutlich, als der Geburtstag eines Kindes auf den Tag der Trauergruppe fiel: „Es war der erste Geburtstag ohne seine Mama. Er wollte aber unbedingt zur Waldkindertrauergruppe kommen, obwohl die Verwandtschaft extra angereist war. Wir haben seinen 9. Geburtstag im Wald gefeiert. Es war schön und gleichzeitig sehr traurig.“ sh Update 23.07.2024: Projektbericht zum Schuljahr 2023/2024 Die Waldtrauergruppe „Blaumeisen und Turmfalken“ hat sich auch im Schuljahr 2023/24 wieder im Rhythmus von 14 Tagen an 20 Terminen auf dem Schultenhof getroffen, um gemeinsam Zeit im angrenzenden Wald, der Bolmke, zu verbringen. Aktuell sind 13 Kinder angemeldet, die auch regelmäßig an den Treffen teilnehmen. Die Kinder sind zwischen sechs und zwölf Jahren alt. Viele der Kinder kommen bereits längere Zeit zu den Treffen der Waldtrauergruppe, sodass vertrauensvolle Beziehungen unter den Kindern entstanden sind und das Zusammensein sehr harmonisch und respektvoll abläuft. Die Zeit im Wald ist für die Kinder sehr heilsam. Sie sind durch die Trauer um einen Elternteil großer Belastung ausgesetzt. Die Natur hilft ihnen zu entschleunigen und der Wald ist für sie ein stressfreier(er) Ort. Die Kinder dürfen die Zeit im Wald sehr frei gestalten und können dort das machen, was sich für sie gut anfühlt. Zusätzlich machen ihnen die Querwaldein-Mitarbeiter:innen verschiedene Angebote. So werden beispielsweise wilde Bewegungsspiele gespielt, bei denen die Kinder Spannungen abbauen und sich als frei und lebendig erleben können. Ruhiger geht es beim sehr beliebten Schnitzen zu. Es scheint für die Kinder zum Teil eine meditative Wirkung zu haben und bildet einen guten Rahmen für Unterhaltungen. Im Projektbericht von Querwaldein heißt es: „Die Kinder unterstützen sich gegenseitig in ihrer Trauerbewältigung, indem sie miteinander reden“. Diese Gespräche entstehen ganz natürlich und behandeln zum Teil ganz alltägliche Themen wie die Schule oder einen neuen Kinofilm. Da die Kinder füreinander vertraute „Leidensgenoss:innen“ sind, finden aber auch Gespräche über die eigene Trauer, das Leben ohne einen Elternteil oder Sorgen ganz natürlich und unverstellt miteinander statt. Die Gruppe hat inzwischen auch eigene kleine Rituale entwickelt. So darf sich beispielsweise ein Kind, das Geburtstag hatte, von den anderen in einer Wolldecke tragen und hin- und herwiegen lassen – ähnlich wie in einer Hängematte. Dabei sagen ihm die anderen Gruppenmitglieder gute Wünsche und das Kind darf sich auch selbst etwas wünschen. An einzelnen Terminen werden die hinterbliebenen Eltern ebenfalls eingeladen. So wurde beispielsweise zum Auftakt des Jahres 2024 gemeinsam mit Eltern und Kindern ein Feuer gemacht, das „Energie und Wärme für das neue Jahr gespendet hat“. „An dem Tag schien die Sonne und es lag Schnee. Es war ein außergewöhnlich wunderschöner Tag, der auch Trost schenken und für Begeisterung sorgen konnte.“ Bei dem letzten Treffen vor den Sommerferien wünschten sich die Kinder, dass ihre Eltern sie bei einer Schnitzeljagd durch den Wald suchen sollten. Am Ort für das Abschluss-Picknick angekommen mussten die Eltern ihr Kind in einem Versteck finden. Das fröhliche Beisammensein und der Moment des Findens stärken die Verbindung zwischen Elternteil und Kind. Im ersten Projekthalbjahr gab es außerdem eine neue Entwicklung: Während die Kinder vom Schultenhof aus in die Bolmke gehen, verbringen die hinterbliebenen Elternteile die Zeit gemeinsam im Hofcafé des Schultenhofs. So ist eine Art Selbsthilfegruppe für die Eltern entstanden, in der sie sich austauschen und gegenseitig unterstützen können. Die Rückmeldungen der hinterbliebenen Eltern sind durchweg positiv: Die Gruppe tut den Kindern gut und sie sind dankbar für das Angebot. Zwei Ausschnitte aus dem Projektbericht von Querwaldein geben tiefere Einblicke in das Geschehen und das Wirken der Waldtrauergruppe: „Einmal hatte ein Kind den Wunsch einen sehr dicken herumliegend toten Baum, weil er beim Bude bauen störte, durch zu sägen. Es hat unglaublich lange gedauert und viel Kraft gekostet. Zu Beginn waren mehrere Kinder an dem Vorhaben beteiligt. Das Kind hat es zu guter Letzt allein geschafft und war überaus glücklich: Es hat seine eigene Kraft gespürt in einer Lebenssituation, in der es ohnmächtig ist. Diese Erfahrung kann nachhaltig wirken.“ „Beim gemeinsamen Picknick werden die Leckereien und Ansichten/Gedanken geteilt. Z.B.: fragte ein Kind sich selbst und die Gruppe; " wie der Baum sich wohl fühlt, wenn er direkt neben seinen toten Brüdern steht, die alle um ihn herum liegen?" Es ist eine ungewöhnliche Frage und zeigt wie sehr das Thema Tod und Sterben für die Kinder präsent ist.“ Für die Zukunft plant Querwaldein die Vernetzung mit anderen Hilfsangeboten für Kinder in Trauer. Ein erster Schritt in die Richtung ist bereits gemacht, da Querwaldein nun im Arbeitskreis „Trauer, Suizidalität und Tod“ aktiv ist. Es ist selbstverständlich eine Fortführung der Waldtrauergruppe „Blaumeisen und Turmfalken“ im Schuljahr 2024/25 geplant. Für das erste Projekthalbjahr wurde bereits von anderer Stelle eine Förderzusage gemacht. ProFiliis übernimmt daher die Kosten für das 2. Projekthalbjahr (Januar bis Juli 2025) und stellt Querwaldein zu diesem Zweck Mittel in Höhe von 2.500,- Euro zur Verfügung. sh
Dortmund - Hombruch
Querwaldein
Ausstattung der Frühförderstelle der Johanniter
Lebenshilfe

Ausstattung der Frühförderstelle der Johanniter

"Kleine Schritte, große Zukunft: Frühförderung für ein strahlendes Morgen!" Mit diesem Zitat umreißt die Johanniter-Unfall-Hilfe – eine seit über 60 Jahren in verschiedenen sozialen und karitativen Bereichen aktive Hilfsorganisation – die Grundsätze der heilpädagogischen Frühförderung: Um Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Behinderungen (bzw. drohender Behinderung) oder besonderen Bedürfnissen in den ersten Lebensjahren adäquat unterstützen zu können, muss individuelle Förderung stattfinden, um den Kindern die bestmöglichen Entwicklungschancen zu bieten. Nur wenn im Rahmen eines ganzheitlichen Förderansatzes die individuellen Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnisse eines Kindes Beachtung finden, kann es bei der Entfaltung seiner Potentiale optimal unterstützt werden. Es können Hilfestellungen in den Bereichen Motorik, Sprache, Wahrnehmung, Kognition und/oder soziale/emotionale Entwicklung gegeben werden. Um ein derartiges pädagogisches Angebot adäquat umsetzen zu können, haben die Johanniter im Oktober 2023 eine Frühförderstelle in Lünen errichtet. Hier können sie nun angemessen und mit entsprechendem pädagogischen Material bzw. in entsprechend ausgestatteten Räumlichkeiten auf die verschiedenen Belange ihrer kleinen Klient:innen eingehen und so hoffentlich einen positiven Einfluss auf die Zukunft der Kinder bewirken. Es gibt drei Förderräume: einen speziell für die Altersgruppe unter drei Jahren, einen Matsch-Raum und einen Psychomotorik-Raum. ProFiliis hat die Ausstattung der drei Förderräume finanziert und Mittel für zum Beispiel Möbel und Teppiche, aber auch für Rollenspielmaterialien und Verkleidungen, Musikinstrumente und eine große Auswahl an altersgerechtem Spielzeug (Kugelbahn, Playmobil, Puzzle, Duplo,…) bereitgestellt. Auch verschiedene Materialien zur sensorischen Integration sowie zur Motorikförderung wie ein Pikler-Dreieck, verschiedene Podest-Kombinationen zum Krabbeln und Klettern sowie Fallschutzmatten wurden angeschafft. Insgesamt hat ProFiliis zu diesem Zweck über 6.500,- Euro zur Verfügung gestellt. Das Team der Johanniter erkennt bereits einen Mehrwert für die betreuten Familien und wünscht sich, dass zukünftig mehr Kinder ihr Angebot nutzen: „Die […] Einrichtung der Johanniter Frühförderstelle wird von den aktuell 45 Kindern bereits als anregend, inspirierend und motivierend wahrgenommen. Gemeinsam werden mit den Förderkindern sowie deren Eltern schon jetzt spielerisch Lerninhalte und Therapieziele erfolgreich umgesetzt – das Angebot der zahlreichen Spiel- und Bewegungsmaterialien bietet dabei eine Vielzahl kreativer Möglichkeiten. […] Die Ausdehnung der jetzigen Förderungskapazitäten ist uns ein großes Anliegen, damit weitere Förderkinder (bis zu 125 Kinder wöchentlich) die Möglichkeit erhalten in unserer Einrichtung individuell gefördert zu werden.“ (dem Projektbericht der Johanniter entnommen) Ein weiterer Ausschnitt aus dem Bericht der Johanniter zeichnet ein anschauliches Bild des Angebotes der Frühförderstelle in Lünen: „Unsere Konzeption gliedert die unterschiedlichen Räume in ihre Förderschwerpunkte auf: Raum für die Eingangsdiagnostik und Sprachförderung Unter-Dreijährigen Raum Kleiner Bewegungsraum/Ergotherapie Raum Psychomotorik Raum Matschraum Unser Förderangebot wird an jedes Kind individuell angepasst. Dank der ProFiliis-Stiftung ist ein breit gefächertes Förderangebot möglich. So war es uns möglich, für die unterschiedlichen Fördermethoden verschiedenste Bewegungs- und Spielmaterialien sowie eine Anzahl an Möbeln für unsere Förderräume anzuschaffen. Gerne greifen Kinder auf die Möglichkeiten des Rollenspieles zurück. Hier bietet die Frühförderstelle eine Vielzahl an Verkleidungsmöglichkeiten, einen Arztkoffer, eine Spielküche oder ein Playmobil an. Durch unserem Psychomotorik Raum werden aber auch Fördermöglichkeiten der Mobilität möglich. Dieser Raum bietet verschiedensten Entwicklungsschwerpunkten in der Grobmotorik, die Möglichkeit, sich auszuprobieren und gemeinsam Bewegungserfahrungen im Bereich Schaukeln, Klettern, Hüpfen und Balancieren zu sammeln sowie die Erfahrung in der Propriorezeption [ ~Tiefensensibilität] zu machen. Im Bereich der Feinmotorischen Förderung sowie der Wahrnehmungsschulung bietet unser Matsch-Raum die Möglichkeit, sich frei zu entfalten und sich auszuprobieren. Unser Ziel ist es, für die Stadt Lünen und die Umgebung ein möglichst umfangreiches Förderangebot im Bereich der solitären und – demnächst geplanten – interdisziplinären Frühförderung zu ermöglichen. Kinder sollen in der Heilpädagogischen Förderung die Möglichkeit bekommen, in ihrer Entwicklung bestmöglich unterstützt zu werden. Durch den engen Einbezug der Eltern, sowie des häuslichen Umfeldes sollen Förder- und Lerninhalte in alltägliche Situationen übertragen bzw. eingebaut werden.“ sh
Europa - Lünen
Johanniter-Unfall-Hilfe
Baby-Erstausstattungen in donum vitae-Kleiderkammer
Lebenshilfe

Baby-Erstausstattungen in donum vitae-Kleiderkammer

Kinder zu bekommen und eine Familie zu gründen, ist für viele Menschen ein großer Traum und fester Bestandteil der Lebensplanung. Nicht selten jedoch werden Frauen bzw. Paare ungeplant schwanger und/oder befinden sich in Lebenslagen, in denen es ihnen unmöglich ist, all die Kosten zu tragen, die auf eine Familie zukommen, wenn ein Baby geboren wird. Die Erstausstattung umfasst Kleidung, Pflegeprodukte und Wickelutensilien, aber auch Möbel wie Babybett und Wickeltisch sowie Equipment, um mit dem Baby unterwegs zu sein: Autoschale, Kinderwagen, Tragetuch… Die Kosten für all diese Dinge übersteigen in einigen Familien das vorhandene Budget deutlich - insbesondere bei Empfänger:innen von Sozialhilfeleistungen und Geflüchteten oder auch ausländischen Studierenden, die hier in Deutschland keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben und demnach gänzlich durch das soziale Netz fallen. Aber selbst für Familien, in denen beide Eltern arbeiten gehen, sind die Anschaffungen - je nach Gehalt - eine immense finanzielle Herausforderung. Vor allem in den letzten Jahren, in denen die Kosten für Strom, Gas und generell die Lebenshaltungskosten stark gestiegen sind, hat sich die Zahl der Frauen und Familien, die bei der Erstausstattung für ein Baby finanzielle Hilfe benötigen, erhöht. Um an dieser Stelle zu unterstützen, betreibt die Schwangerschaftsberatungsstelle donum vitae schon seit 2015 eine Kleiderkammer für Babys in Dortmund. Die Mitarbeiter:innen beobachten aber besonders in den letzten Jahren, dass die finanziellen Sorgen der Menschen größer geworden sind und mehr Unterstützung angefragt wird. „Im Jahr 2023 gab es in der allgemeinen Schwangerenberatung von donum vitae 440 Beratungsfälle. 63% von diesen Fällen befanden sich in finanziellen Schwierigkeiten und haben sich zu Sozialleistungen und weiteren Hilfsmöglichkeiten beraten lassen. Finanzielle Sorgen in der Schwangerschaft haben also im Jahr 277 Menschen zu donum vitae kommen lassen. Es sind 20% mehr als im Vorjahr / 2022.“ (dem Projektbericht donum vitae entnommen) Um der gestiegenen Nachfrage entsprechen zu können, musste das Inventar der Kleiderkammer dringend wieder aufgestockt werden. Es fehlten insbesondere grundlegende Dinge wie Betten, Matratzen und Schlafsäcke. Aus diesem Grund wendeten sich die Zuständigen an ProFiliis. Die Stiftung hat mit 7.100,- Euro die Mittel zur Anschaffung von rund 15 Kinderbetten und Matratzen, 30 Schlafsäcken, 25 Overalls, 50 Greifbällen und 40 dm-Gutscheinen à 30,- Euro bereitgestellt. Dem Team von donum vitae geht es nicht nur darum, Familien den Start in die neue Lebensphase zu erleichtern, sondern auch darum, sie bei der Bearbeitung ihrer finanziellen Schwierigkeiten zu begleiten: „Wichtig ist, dass wir schnell und unbürokratisch aus der Beratungssituation heraus entscheiden und Hilfe gewähren können. Wir können für die Grundversorgung der Kinder sorgen und haben Zeit die finanzielle Not zu klären und Dinge wie Schuldnerberatung, Anträge auf Sozialleistungen etc. in die Wege zu leiten.“ Die Versorgung der Kinder mit dem Nötigsten schafft die Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit mit den Familien, um so hoffentlich langfristig ein Aufwachsen in Armut zu verhindern bzw. abzumildern. Zum Hintergrund: donum vitae ist eine Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle mit über 200 Standorten in ganz Deutschland. Das Team unterstützt unter anderem bei administrativen Fragen (Elternzeit, Elterngeld, Mutterschutz etc.) und bietet psycho-soziale Beratung bei belastenden Themen rund um das Thema Schwangerschaft an. sh
Dortmund - Innenstadt-West
Donum Vitae
Courage-AG gewinnt Preis und engagiert sich für die Enttabuisierung der Menstruation
Bildung

Courage-AG gewinnt Preis und engagiert sich für die Enttabuisierung der Menstruation

Die Stiftung Aufmüpfige Frauen strebt eine gleichberechtigte Lebenswelt für Frauen und Männer an und setzt sich zu diesem Zweck für die Stärkung von Frauen, „die auch gegen Widerstand aus eigener Kraft etwas leisten, das sich als hilfreich und weiterführend erweist“, ein. Die Aufmüpfigkeit ist dabei nicht als ein bloßes „Dagegen“ zu verstehen, sondern als Mut, neue Wege zu gehen und bestehende Strukturen zu hinterfragen. Vor diesem Hintergrund findet seit 2006 alle zwei Jahre die Verleihung der Auszeichnung „Aufmüpfige Frau des Jahres“ statt, die mit der Vergabe eines Preisgeldes in Höhe von 3.000,- Euro einhergeht. Dabei unterstützt die Stiftung „Frauen, die aus der Reihe tanzen, die allein – ohne eine große Organisation im Rücken -, etwas bewegen, etwas sozial und kulturell Kreatives schaffen, das vorbildlich für andere sein kann und menschliche Umwelt humanisiert.“ In diesem Jahr gab es nun eine Erweiterung: Schülerinnen, die sich für Zivilcourage, Demokratie oder Mädchen in schwierigen Situationen stark machen, wurden aufgerufen, sich für einen zusätzlichen Preis zu bewerben. Dieser Preis wurde in Kooperation mit der ProFiliis-Stiftung verliehen, die das Preisgeld in Höhe von 3.000,- Euro bereitgestellt hat. Bis zum 15.01.2024 konnten sich Dortmunder Schülerinnen mit einem bestehenden Projekt oder einer Projektidee an die Stiftung Aufmüpfige Frauen wenden, um bei der Auswahl der Preisträgerin berücksichtigt zu werden (s. Flyer unten). Sowohl das Team der Stiftung Aufmüpfige Frauen als auch das ProFiliis-Team haben die Bewerbungen gesichtet, in denen tolle und förderwürdige Projekte vorgestellt wurden. Dennoch fiel die Wahl recht eindeutig auf die Bewerbung der Courage-AG vom Phoenix-Gymnasium in Hörde. Die aktuelle Courage-AG besteht aus neun Schüler:innen im Alter von 16 bis 17 Jahren: Merle Schönherr, Greta Hildebrand, Noya Berg, Karlotta Walter, Lisa Petersen, Finn Urbanczyk, Karolina Böck, Ida Paulsen, Frida Weil und Paula Wegner. Zielsetzung der AG ist es, sich gegen Mobbing in der Schule und für ein Bewusstsein und Empathie für gemobbte und ausgegrenzte Schüler:innen einzusetzen. Das Projekt, mit dem sich die Courage-AG für den Preis der Stiftung Aufmüpfige Frauen beworben hat, befasst sich mit der Normalisierung und Enttabuisierung des Themas Menstruation – insbesondere im Schulalltag. In der Bewerbung heißt es: "Mädchen schämen sich an unserer Schule während des Unterrichts wegen ihrer Menstruation aufs Klo zu gehen oder nach Menstruationsartikeln zu fragen. Viele wissen nicht einmal, dass man Notfallbinden im Sekretariat erhält, und trauen sich dann meist auch nicht, um welche zu bitten. Es sollte aber in einer modernen Schule keine Überwindung kosten. Deswegen brauchen wir Unterstützung. Mit dem Preisgeld wollen wir Aktionstage zum Thema Menstruation erarbeiten und organisieren. Wir wollen Hürden abbauen und unsere Schülerinnen und auch Schüler(!) aufklären, z.B. in Form von Aktionstagen. In einer Ausstellung könnten sich alle informieren und in kleinen Gruppen die Menstruation erkunden (Wie viel Blut verliert man? Wie geht man sprachlich mit der Menstruation um? Welche Mythen gibt es?) und am Ende sollten alle hoffentlich weniger Hemmungen vor dem Thema haben. Wir wollen im Zuge dieser Aktionstage Automaten für Menstruationsartikel in den Mädchentoiletten aufstellen lassen“. Es soll also zum einen Aufklärung und Sensibilisierung stattfinden und zum anderen sollen die menstruierenden Personen an der Schule jederzeit kostenlos Zugang zu Tampons, Binden etc. haben. So soll das Ziel, „dass die Menstruation im Schulalltag normal wird“, erreicht werden. Die beiden Stiftungen sind beeindruckt vom Mut der Jugendlichen, sich für dieses schambehaftete Thema einzusetzen, um die Situation an ihrer Schule zu verbessern. Alle Beteiligten haben außerdem die Hoffnung, dass die geplanten Maßnahmen der Courage-AG als Leuchtturm-Projekt auch an anderen Dortmunder Schulen aufgegriffen werden. Am 07. Juni 2024 fand die große Preisverleihung in der St. Petri-Kirche in der Dortmunder Innenstadt statt. Zur Begrüßung richteten unter anderem Sigrid Metz-Göckel (Stifterin Stiftung Aufmüpfige Frauen) und Ute Mais (Bürgermeisterin der Stadt Dortmund) einige Worte an die Zuhörenden. Svenja Schulze (Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) sendete in ihrer Rolle als Schirmfrau der Stiftung Aufmüpfige Frauen einen Videogruß zur Veranstaltung. Im Anschluss wurden die Preise der Stiftung Aufmüpfige Frauen sowie des Fördervereins der Stiftung an die Preisträgerinnen Carola Wilcke, Marie von Kuck (in Abwesenheit) sowie Rita Kronauer vergeben. Anschließend wurde von Svenja Felbier (ProFiliis) der Preis an die Courage-AG überreicht und die Schüler:innen berichteten, was sie sich mit Blick auf Menstruation für die Zukunft wünschen, beispielsweise ein größeres Forschungsinteresse. Das ProFiliis-Team freut sich, die Schüler:innen in ihrem Engagement unterstützen zu können und an der gelungenen Preisverleihung mitgewirkt zu haben. Wir sind gespannt auf die Umsetzung der geplanten Maßnahmen der Courage-AG und das weitere Wirken der Schüler:innen. sh (Teile dieses Textes wurden der Homepage der Stiftung Aufmüpfige Frauen bzw. der Bewerbung der Courage AG entnommen.)
Dortmund - Hörde
Stiftung Aufmüpfige Frauen
Großes Sportevent an der Albert-Schweitzer-Realschule
Sport

Großes Sportevent an der Albert-Schweitzer-Realschule

Für die Schüler:innen der Albert-Schweitzer-Realschule war der letzte Schultag vor den Osterferien in diesem Jahr ganz besonders: Statt den Tag im Klassenraum zu verbringen und auf das „erlösende“ Klingeln zu den Ferien zu warten, erlebten sie einige fröhliche Stunden auf dem Sportplatz beim großen TRIXITT-Event mit vielfältigen Spiel- und Bewegungsangeboten. Für die fast 500 Schüler:innen der Jahrgangsstufen 5 bis 10 standen abwechslungsreiche sowohl kooperative als auch kompetitive Teamwettbewerbe, die im Klassenverbund gemeistert werden mussten, auf dem Programm: „Bei bestem und vor allem auch trockenem Sportwetter starteten unsere Klassen 5-7 nach einem Warm–Up um 8.00 Uhr auf dem Spielfeld und waren mit sehr viel Einsatz und Spaß bei der Sache. Auch die ein oder anderen Lehrkräfte versuchten sich an den spannenden Stationen und zollten den Schülerinnen und Schülern danach umso mehr Respekt für ihre erbrachten Leistungen. Die Ablösung fand dann um 10.15 Uhr statt, als die Klassen 8-10 aktiv ins Geschehen eingriffen und nicht weniger motiviert ihr Können in den verschiedenen Disziplinen zeigten.“ (aus dem Bericht der Albert-Schweitzer-Realschule) Neben der Stärkung des Zusammenhaltes und des sozialen Miteinanders innerhalb der Klassen standen auch positive Bewegungserfahrungen im Fokus. Diese Freude an Bewegung war dem Team der Albert-Schweitzer-Realschule besonders wichtig, da in der Hochphase der Corona-Pandemie viel Vereinsarbeit eingestellt werden musste und die Kinder aus regelmäßigen Sportgruppen gerissen wurden. Über das TRIXITT-Event sollten die Schüler:innen den Spaß an Bewegung wieder für sich entdecken und motiviert werden, auch außerhalb einer solchen Schulveranstaltung ein bewegungsaktives und gesundheitsbewusstes Leben zu führen. Die Gesamtkosten für diesen Sporttag beliefen sich bei der Albert-Schweitzer-Realschule auf 3.800 Euro. Einige Schüler:innen sind BuT-berechtigt, sodass ein Teil der Kosten über diese staatliche Förderung gedeckt werden konnte. Die übrigen Familien mussten aus eigenen Mitteln einen kleinen Eigenanteil entrichten. Damit dieser Kostenbeitrag nicht zu hoch ausfällt, unterstützte ProFiliis die Albert-Schweitzer-Realschule mit 1.400 Euro bei der Durchführung des TRIXITT-Events. „So konnten alle zufrieden und in bester Stimmung in die Osterferien gehen“, resümiert das Schul-Team. Zum Hintergrund: TRIXITT wurde zunächst als Projekt des KW Straßenfußball e. V. entwickelt, um fußballbegeisterten Kindern und Jugendlichen, die sich die Mitgliedschaft in teuren Vereinen nicht leisten können, die Möglichkeit zu geben, Fußball zu spielen. So wurden Ferien- und Tagesangebote sowie Schulprojekte ausgerichtet. Inzwischen wurde die TriXitt GmbH gegründet, die in Kooperation mit Schulen in ganz Deutschland sowie Österreich und der Schweiz Schulsport-Events durchführt. sh
Dortmund - Mengede
Albert-Schweitzer-Realschule
Gewaltprävention mit theaterpädagogischen Workshops
Bildung

Gewaltprävention mit theaterpädagogischen Workshops

„Voll auf die Fresse“ – Diesen Ausspruch möchte man im Schulalltag wohl eigentlich nicht hören. Am 07. und 08. Mai 2024 war das an der Paul-Dohrmann-Schule in Dortmund-Scharnhorst anders: Es fanden theaterpädagogische Workshops zum Thema Gewaltprävention und Mobbing statt – mit den vielsagenden Titeln „Bullymob“ und „Voll auf die Fresse“. Die Paul-Dohrmann-Schule ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen in Dortmund-Scharnhorst. 170 Schüler:innen werden hier in den Klassenstufen 1 bis 10 betreut. Die rund 80 Schüler:innen der Jahrgangsstufen 7 und 8 setzten sich nun im Rahmen der Workshops, die vom Kinder- und Jugendtheater Traumbaum aus Bochum durchgeführt wurden, mit den Themen Gewalt und Aggression auseinander. Ziel der Workshops ist es, gewalttätigem Verhalten der Schüler:innen vorzubeugen und ihnen alternative Handlungsmodelle näher zu bringen. Wer jetzt denkt, die Jugendlichen haben „passiv“ ein Theaterstück zum entsprechenden Thema rezipiert, der irrt sich. Stattdessen wurde das Medium Theater als Methode eingesetzt, um aktiv Verhalten zu erproben. So wurden die Jugendlichen mit Situationen konfrontiert, in denen es zu Aggression und Gewalt kommen könnte. Im Rahmen des Theaters konnten sie ihre Wut erleben und auch „rauslassen“, ohne Konsequenzen in der Wirklichkeit zu befürchten. Im anschließenden Austausch miteinander wurden dann geeignete Methoden zum Umgang mit Aggressionen erörtert und über theaterpädagogische Übungen erprobt. Über die bewusste Beschäftigung mit Mimik und Körpersprache wurde vermittelt, was für einen respektvollen Umgang miteinander grundlegend ist. „Zudem lernten [die Schüler:innen], wie sie in bestimmten Situationen gezielt positiv einer Eskalation entgehen können und sich vor Mobbing und gewalttätigen Auseinandersetzungen schützen können.“ (Projektbericht Paul-Dohrmann-Schule) Zum Abschluss der Workshops führten die Jugendlichen eigene kleine Theaterstücke auf, in denen sie das Gelernte verarbeitet und präsentiert haben. Die Verantwortlichen an der Paul-Dohrmann-Schule ziehen eine positive Bilanz: „Die SchülerInnen nahmen die Workshops sehr gut an und hatten viel Spaß. Das Team von Theater Traumbaum aus Bochum ging bedürfnisorientiert und mit viel Fingerspitzen-Gefühl auf die Jugendlichen zu. Es waren sehr gelungene Workshops, die auch nachhaltig in den Klassen noch weiter vertieft werden.“(Projektbericht Paul-Dohrmann-Schule) Es wurden für die ca. 80 Schüler:innen insgesamt drei Workshops à 90 Minuten durchgeführt. Die ProFiliis-Stiftung hat mit 950,- Euro die Workshop- und Fahrtkosten für die Dozent:innen vom Kinder- und Jugendtheater Traumbaum übernommen. sh
Dortmund - Scharnhorst
Paul-Dohrmann-Schule
Ausflüge mit der Tafel
Freizeit

Ausflüge mit der Tafel

Die Dortmunder Tafel dürfte für jede:n ein Begriff sein: Lebensmittel, die aus verschiedenen Gründen, nicht mehr für den regulären Verkauf zugelassen sind, werden von den Mitarbeitenden der Tafel eingesammelt und kostenlos oder zu einem sehr geringen Preis an bedürftige Menschen weitergegeben.   Weniger bekannt ist hingegen die Tatsache, dass die Tafel über ein weitaus größeres Hilfsangebot, das sog. Panoramaprogramm, verfügt: Neben verschiedenen Angeboten für die Kinder der Tafelkund:innen in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Spiel und Spaß sowie Bildung sind auch Beratung und Unterstützung (zum Beispiel im Umgang mit Behörden) der gesamten Familie möglich. Hausaufgabenhilfe, Deutschkurse, Vorlesestunden, aber auch Tablet-Kurse und Ernährungsseminare gehören unter anderem zu den Leistungen der Dortmunder Tafel.   Um den Kindern neben dem regelmäßigen Angebot auch ganz besondere Erlebnisse zu ermöglichen, wurde das Panorama-Programm nun um eine Auswahl an Ausflügen zu interessanten Orten in Dortmund und Umgebung erweitert, bei denen die Kinder tolle Erfahrungen machen und viel über die Natur lernen, in die Kunst- und Kulturwelt hineinschnuppern und einfach eine gut Zeit zusammen verbringen konnten. Im Zeitraum von April bis Dezember wurden im Jahr 2023 sechs Ausflüge angeboten, an denen jeweils zwischen 20 und 40 Kinder im Alter von vier bis 14 Jahren teilnehmen konnten: April: Panoramapark Sauerland Mai: Wild-/Naturpark Vosswinkel in Arnsberg Juni: Ausstellung Phoenix des Lumières in Dortmund Juli: Dechenhöhle mit Museum in Iserlohn Oktober: Phänomania in Essen Dezember: Monkey Town in Dortmund   Eine Tafel-Mitarbeiterin berichtet:  „Bei den sehr unterschiedlichen Ausflugszielen kamen die Kinder mit Wild- und Waldtieren in Berührung, konnten manche streicheln und füttern oder auch nur beobachten. Sie lernten die bunte Welt der Kunst kennen. Sie erfuhren, wie unsere Erde lange vor unserer Zeit aussah und welche Tiere damals lebten und lernten, was Stalaktiten und Stalagmiten in Tropfsteinhöhlen sind. Alle Sinne waren gefragt bei den Klangexperimenten, optischen Täuschungen und Tasträtseln in der Phänomania, Mitmachen stand hier im Vordergrund. Das Verständnis für physikalische, chemische und biologische Vorgänge wird hier gefördert. Aber auch Spielen, Lachen und Toben kamen nicht zu kurz (z.B. Monkey Town). In den Pausen waren Getränke, Snacks und kleine Mahlzeiten willkommen oder es folgte wie nach dem Besuch der Phänomania eine Stunde bei Pizza und Pasta in unserem Panoramahaus.   Als Fazit bleibt, dass die Kinder unvergessliche Stunden erlebten oder wie eine kleine Teilnehmerin nach dem Besuch der Dechenhöhle sagte: ‚Das war besser als besser.‘“ Die ProFiliis-Stiftung hat die Tafel bei der Durchführung der Ausflüge unterstützt und mit über 6.000,- Euro die notwendigen Mittel für Eintrittskosten und Verpflegung sowie für Fahrtkosten übernommen. Da mehrere Ausflugsziele außerhalb von Dortmund lagen, wurden an dieser Stelle Reisebusse gemietet. sh
Dortmund
Dortmunder Tafel
Mittelalterliches Treyben zu Mengede
Freizeit

Mittelalterliches Treyben zu Mengede

Das Stadtbezirksmarketing Mengede hatte im Jahre 2023 wieder zu einem Mittelaltermarkt im Mengeder Volksgarten eingeladen und viele sind dem Aufruf gefolgt: Insgesamt wurden rund 3.500 bis 4.000 Besucher:innen gezählt; darunter viele Familien mit Kindern. Die kleinen und großen Mittelalterfans erhielten in einer Kulisse mit vielen verschiedenen Marktständen einen Einblick in das mittelalterliche Lagerleben. An einigen Ständen präsentierten Handwerker:innen ihre Gewerke und boten Mitmachaktionen an, sodass sich die Besucher:innen auch selbst ausprobieren konnten. Für die kleinen Besucher:innen wurde ein ganz besonders buntes Programm geboten. Sie konnten sich am Hau-den-Lukas austoben, das eigene Geschick im Bogenschießen testen oder kleine „Kämpfe“ bei der sog. Kinderschlacht führen, die eine Geschichtenerzählerin mit spannenden Geschichten umrahmte. Auch für das leibliche Wohl war im Sinne des Mittelalters gesorgt und es wurden authentische sowohl herzhafte als süße Speisen angeboten. In der Taverne konnten die Besucher:innen ihren Durst stillen und dabei der Musik verschiedener Künstler:innen lauschen oder Gauklerei-Showeinlagen genießen. ProFiliis hat das Kinderprogramm des Mengeder Treybens unterstützt und mit 2.550,- Euro die finanziellen Mittel für die folgenden Programmpunkte bereitgestellt: Kinderkarussell Kinderschmiede Geschichtenerzählerin Kinder-Reitturnier Bogenschießen Armbrustschießen sh
Dortmund - Mengede
Stadtbezirksmarketing Mengede
Winterfest in Westerfilde
Freizeit

Winterfest in Westerfilde

Ein Stadtteilfest bei winterlichen Temperaturen und eher ungemütlichem Wetter? Das kann bestens funktionieren, wie das erste Winterfest in Westerfilde am 20. Januar gezeigt hat. Nachdem im Jahr 2017 das Sommerfest in Westerfilde als „Quartiers-Veranstaltung“ ins Leben gerufen wurde, bei dem sich in den folgenden Jahren die Menschen aus Westerfilde trafen und gemeinsam ein tolles Fest erlebten, konnte ab 2020 leider nicht daran angeknüpft werden: Bedingt durch die Corona-Pandemie konnte das Fest nicht oder nur digital stattfinden. Leider gelang es im Sommer 2023 nicht, „die alten Zeiten“ wieder aufleben zu lassen, und es gab erneut kein Sommerfest. Stattdessen hatten verschiedene Akteur:innen aus dem Quartier die tolle Idee, stattdessen gemeinsam ein Winterfest auf die Beine zu stellen.   In der Arbeitsgemeinschaft Winterfest Westerfilde haben sich Vereine, Verbände und Einrichtungen zusammengeschlossen und das multikulturelle Volksfest mit buntem Kinderprogramm organisiert. Veranstaltungsort waren der Westerfilder Marktplatz und die angrenzende Speckestraße – und somit die direkte Nachbarschaft von multikulturellen Wohnquartieren, in denen hunderte Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren leben. Als besondere Programmpunkte für die kleinen Besucher:innen wurden zwei Clown-Vorstellungen, ein Feuerworkshop mit anschließender Feuershow unter Beteiligung der Kinder sowie kreative Workshops angeboten. Die beiden Aufführungen von Clown Pompitz waren sehr gut besucht: Bei beiden Vorstellungen staunten und lachten über 40 Kinder über die fröhliche Show des Clowns. In der Pause zwischen den Aufführungen knotete „Pompitz“ Luftballontiere für seine kleinen Fans. Auch der Feuerworkshop wurde von den jungen Besucher:innen des Festes sehr gut angenommen. Sie übten verschiedene Elemente einer Feuershow ein, wobei das Feuerspucken das absolute Highlight war. Den großen Abschluss und gleichzeitig Höhepunkt des Winterfestes bildete eine professionelle Feuershow, bei der einige Kinder aus dem Workshop mitmachen und stolz ihre neu erlernten Fertigkeiten präsentieren konnten. Sowohl die Veranstalter:innen als auch die Besucher:innen waren begeistert von dem Fest. Durch das gemeinsam Erlebte wurde das Gemeinschaftsgefühl positiv beeinflusst, was die Stimmung im Stadtteil verbessert hat. ProFiliis hat das Kinderprogramm des Winterfestes in Westerfilde finanziell unterstützt und mit rund 1.000,- Euro die benötigten Mittel für die Clown-Vorstellungen sowie für Feuerworkshop und -show bereitgestellt.   sh
Dortmund - Mengede
Arge Winterfest Westerfilde
Ausstattung für Wohngruppe für geflüchtete Jugendliche
Lebenshilfe

Ausstattung für Wohngruppe für geflüchtete Jugendliche

Nach einem langen Tag nach Hause kommen und in den eigenen vier Wänden entspannen – das klingt für viele wie eine Selbstverständlichkeit. Für viele Menschen sieht die Realität jedoch anders aus: Viele geflüchtete Personen werden in Deutschland für eine lange Zeit in großen Flüchtlingsunterkünften untergebracht, bis ihre weitere Perspektive geklärt ist. Hier gibt es wenig Privatsphäre, oft ist es laut und beengt. Auch Jugendliche, die ohne ihre Eltern nach Deutschland geflohen sind, werden im ersten Schritt in derartigen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Da sie als minderjährige Personen einen Vormund benötigen und als besonders schutzbedürftig gelten, werden sie vom Jugendamt betreut und im Regelfall schnellstmöglich in Jugendhilfeeinrichtungen untergebracht, in denen sie ein vorübergehendes Zuhause finden und sowohl bei bürokratischen Belangen als auch psychosozial unterstützt werden. Außerdem wird sich um die Förderung der Sprachkenntnisse und eine schulische Anbindung gekümmert, es werden Zukunftsperspektiven erarbeitet und die Integration gefördert. Leider sind nicht genug stationäre Wohngruppen-Plätze verfügbar, um alle Kinder und Jugendlichen in geeigneten Jugendhilfeeinrichtungen unterzubringen. Sie müssen dann in Erstaufnahmeeinrichtungen verbleiben, in denen es keine adäquate Betreuung für Kinder und Jugendliche gibt. Dieses Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage besteht auch in Dortmund. In Kooperation mit dem Jugendamt hat die Diakonie daher im November 2023 in einem Haus in Hörde eine neue Wohngruppe für Jugendliche, die als unbegleitete Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, eröffnet: 16 Jugendliche ab 14 Jahren werden hier betreut und begleitet. Sie stammen aus Syrien, Afghanistan, Aserbaidschan, Guinea, Türkei und Somalia und sie alle sind ohne Eltern hier. Sie haben belastende Fluchterfahrungen gemacht, weshalb ein stabiles Umfeld mit festen Bezugspersonen und Alltagsstrukturen sehr wichtig ist. Es soll ein Rahmen für die Verarbeitung des Erlebten und für positive Entwicklungen in der neuen Umgebung geschaffen werden. Die Immobilie wurde vor der Übernahme durch die Diakonie als Pflegeeinrichtung genutzt und war noch voll möbliert und ausgestattet. Lediglich die Gemeinschaftsräume mussten neu eingerichtet werden, um für die Jugendlichen einladende und altersangemessene Orte zu schaffen. Mit Fördermitteln von ProFiliis wurden ein Gemeinschafts- und ein Freizeitraum eingerichtet und altersgerecht und bedürfnisorientiert ausgestattet: „So wurde im Gemeinschaftsraum mit Sofas, Stehlampen, Bildern, Kissen und einem Teppich eine angenehme Atmosphäre geschaffen, Gesellschaftsspiele und eine Playstation sorgen für Unterhaltung, Bücher und Spiele zum Deutschlernen für einen leichteren Einstieg in die deutsche Sprache. Zur sportlichen Betätigung konnten wir einen Boxsack, eine kleine Tischtennisplatte, eine Dartscheibe und als Herzstück einen Kicker erwerben, der nun in jeder freien Minute bespielt wird.“ (aus dem Abschlussbericht der Diakonie)Außerdem wurde für den Außenbereich ein Grill angeschafft, an dem die Jugendlichen und ihre Betreuer:innen gemeinschaftsfördernde Sommerabende verbringen können. Insgesamt hat ProFiliis Mittel in Höhe von 5.000,- Euro zur Verfügung gestellt und so dazu beigetragen, dass die Bewohner:innen der Einrichtung sich hoffentlich wohl in ihrem Zuhause auf Zeit fühlen können. Zum Hintergrund: Die gemeinnützige GmbH "Diakonisches Werk Dortmund und Lünen" bietet in vielfältigen Angeboten allen Menschen, die Hilfe benötigen, Unterstützung an – unabhängig von Alter, Herkunft und Geschichte. In insgesamt 40 stationären und ambulanten Diensten in Dortmund, Lünen und Selm sind die Mitarbeitenden aktiv und verfolgen mit ihrer Arbeit die Vision einer „inklusiven Gesellschaft, in der soziale Gerechtigkeit in Achtung und Menschenwürde gelebt wird“. sh
Dortmund - Hörde
Diakonisches Werk Dortmund und Lünen gGmbH
Sprachförderung mit Fußball und Kultur
Bildung

Sprachförderung mit Fußball und Kultur

Über Fußball die Sprachfähigkeit von Kindern fördern? Dieser Ansatz klingt im ersten Moment vermutlich abstrakt. Doch genau das ist die Idee des Projektes „Fußball trifft Kultur“, das die die gemeinnützige Gesellschaft „LitCam“ entwickelt hat. LitCam – Das steht für Literacy Campaign und meint somit übersetzt eine Alphabetisierungskampagne. In diesem Fall heißt das konkret: Kinder und Jugendliche in sozioökonomisch herausfordernden Lebenslagen werden in ihren Lese- und Schreibfähigkeiten gefördert, um möglichst gleiche Bildungschancen für alle zu schaffen - unabhängig von sozialen und materiellen Voraussetzungen in den Herkunftsfamilien. Der Aspekt, ungleichen Bildungschancen entgegenzuwirken, ist für LitCam ganz besonders wichtig, da in Deutschland ein enger Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und dem schulischen Erfolg von Kindern und Jugendlichen besteht (Bundeszentrale für politische Bildung). LitCam engagiert sich in ganz Deutschland (aktuell an 35 Standorten) in der außerschulischen Projektarbeit zur Sprach- und Leseförderung. Ein Beispiel für solch ein Projekt ist „Fußball trifft Kultur“. Hierbei wird nicht die klassische reine Wissensvermittlung angestrebt, sondern im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes werden drei Programmbestandteile kombiniert: Kompetenzunterricht: Sprachkompetenzen, Lernverhalten u. ä. werden gestärkt, um die schulischen Leistungen der Kinder und Jugendlichen zu verbessern. Fußballtraining: Die regelmäßigen Bewegungsanreize und die körperliche Aktivität fördern eine gesunde Lebensweise. Überdies können über den Sport soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit und FairPlay weiter ausgebildet werden. Auch kann durch das gemeinsame Training eine positive Gruppendynamik gefördert werden, was zu einer positiven Lernatmosphäre im Kompetenzunterricht führt und Lernerfolge begünstigt. Kulturelle Aktivitäten: Im Rahmen der kulturellen Bildung werden den Kindern und Jugendlichen über einen künstlerischen Zugang neue Perspektiven eröffnet. So kann das kreative Denkvermögen gesteigert werden, was zum Beispiel im Sinne der Problemlösungskompetenz von Vorteil ist. Praktisch sieht die Umsetzung des Projektes wie folgt aus: Über den Kontakt zu verschiedenen an Schulen tätigen Personen (Lehrkräfte, Sozialarbeiter:innen u. ä.) werden an ausgewählten Kooperationsschulen 25 bis 28 Schüler:innen aus den Jahrgangsstufen fünf bis sieben ausgewählt, die Förderbedarf in der deutschen Sprache haben und am Projekt Fußball trifft Kultur teilnehmen dürfen. Über zwei Schuljahre wird dann zweimal wöchentlich für 90 Minuten mit der Gruppe gearbeitet. Die 90 Minuten sind in zwei Halbzeiten aufgeteilt: In einer Halbzeit findet der oben beschriebene Kompetenzunterricht statt, in der anderen Halbzeit wird Fußball gespielt. Zusätzlich finden verschiedene kulturellen Aktivitäten statt und am Ende jeden Schuljahres treffen bei einem Abschlussturnier alle Gruppen aus ganz Deutschland aufeinander. Die drei Bestandteile des Projektes begünstigen sich gegenseitig:„Die Begeisterung für den Fußball dient den Kindern als Antrieb, sie verbessern spielerisch ihreLernfähigkeiten–indem beispielsweise Mathe anhand einer Fußballtabelle oder Lesen mit Hilfe einesKinderfußballbuchs gelernt wird–und beteiligen sich aktiver am Unterricht. Das wirkt sich auch positiv aufihr Selbstwertgefühl aus. Kommunikation hat nicht nur im Deutschkurs hohe Priorität, sondern auch aufdem Fußballfeld oder beim Rap-Poetry-Workshop. So lernen die Kindervoneinander und miteinander.“(aus der ergänzenden Programmbeschreibung von LitCam) LitCam: Fußball trifft Kultur - Unsere Wirkungslogik Auch an der Anne-Frank-Gesamtschule in der Dortmunder Nordstadt wird das Projekt Fußball trifft Kultur angeboten. Die Verantwortlichen bei LitCam haben für die Projektdurchführung im Schuljahr 2023/2024 bei ProFiliis finanzielle Unterstützung beantragt. Mit knapp 4.300 Euro stellt die Stiftung Mittel für Unterrichtsmaterialien (wie Hefte und Lesebücher aber auch für Bälle und Leibchen), für verschiedene Kosten rund um das Abschlussturnier (wie Busfahrt, Übernachtung in der Jugendherberge und Verpflegung) sowie für sonstige Kosten (bspw. für Informationsmaterialien) zur Verfügung. So können die Schüler:innen der Anne-Frank-Gesamtschule nun fröhlich kicken und fast ganz nebenbei Deutsch lernen. Nach dem ersten Schulhalbjahr können bereits erste Erfolge verzeichnet werden. 23 Schüler:innen der siebten Klassenstufe der Anne-Frank-Gesamtschule nahmen regelmäßig am Projekt „Fußball trifft Kultur“ teil. Von September bis Dezember fand zweimal pro Woche eine 90-minütige Projekteinheit statt. Insbesondere mit Blick auf die Erkältungssaison lässt sich eine positive Bilanz bzgl. der stattgefundenen Termine ziehen: 90 % der Unterrichts- und Trainingseinheiten konnten wie geplant stattfinden, wobei durchschnittlich ebenfalls rund 90 % der Kinder teilgenommen haben. Als Lernziele wurden Verbesserungen in den Bereichen Sprache, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit sowie Konzentrationsfähigkeit definiert. Um diese zu erreichen, wurden insbesondere Leseverständnisaufgaben, Gruppenarbeiten, freies Sprechen und Spielformen durchgeführt. Die Schüler:innen arbeiteten in der Regel gut mit, erledigten ihre Aufgaben sorgfältig und stellten ihre Ergebnisse gerne in der Gruppe vor. Mittels eines Fragebogens, den die Lehrkräfte bzw. Trainer:innen ausfüllten, ließen sich bereits positive Bewusstseins- und Fähigkeitsveränderungen bei den Schüler:innen verzeichnen. Insbesondere die Lesefähigkeit der Kinder hat sich verbessert. Auch eine erste kulturelle Aktivität hat bereits stattgefunden: Jonas Kozinowski, der Autor des Buches „Was ist Was – Fußball“, hat für Projektteilnehmer:innen eine interaktive Lesung gegeben, die bei den Kindern sehr gut angekommen ist. sh
Dortmund - Innenstadt-Nord
LitCam
Lernferien für Kinder 2021
Bildung

Lernferien für Kinder 2021

Während viele Kinder den Schulferien entgegenfiebern und sich auf Ausschlafen und Urlaub freuen, bedeuten Ferien für andere Kinder Langeweile und fehlende Förderung. Für diese Kinder stellen die climb-Lernferien die perfekte Ferienbeschäftigung dar: In Lerneinheiten in den Fächern Deutsch und Mathematik können schulische Defizite aufgearbeitet werden. Spannende Projekte und Ausflüge ergänzen das Programm und bieten völlig andere Lernerfahrungen als das „klassische Schullernen“. Die gemeinnützige GmbH climb trägt das, was sie vermitteln möchte, im Namen: cleverlernen,immermotiviertbleiben. Unter diesem Motto erhalten Schüler:innen im Rahmen der Lernferien vielfältige Unterstützung. Durchgeführt werden die Lernferien von jungen Erwachsenen (häufig angehenden Lehrkräften oder Pädagog:innen), die den Kindern als freundschaftlich zugewandte Ansprechpartner:innen begegnen, statt in der eher distanzierten Lehrer:innen-Rolle. In einer ressourcenorientierten Lernatmosphäre und mit einem Betreuungsschlüssel von 1:5 kann sehr gut auf die Belange und Bedarfe der/des Einzelnen eingegangen werden und geeignete Unterstützung geleistet werden. „climb-Lernferien stärken junge Menschen für selbstbewusste Bildungs- und Lebenswege und leisten so einen Beitrag zu einer mutigen Gesellschaft, in der Herausforderungen gemeinsam angepackt und Chancen gegeben und genutzt werden.“ (Abschlussbericht von climb) An drei Kooperationsschulen aus Dortmund wurden imHerbst 2021 Lernferien durchgeführt: An der Petri-Schule in der Innenstadt, der Steinhammer-Schule in Marten und der Elisabeth-Grundschule in Eving. Für die Dauer der zwei Ferienwochen fanden täglich jeweils 90 Minuten Lernzeit in Mathematik und Deutsch statt. Die Projekte und Ausflüge wurden in Anlehnung an ein Motto geplant. In der unten stehenden Tabelle sind für die drei Projektschulen jeweils das Motto, Projekte und Ausflugsziele sowie ein Highlight aus der Lernzeit aufgeführt. (dem Abschlussbericht von climb entnommen) An der Petri-Schule war das Motto „Meine Stadt Dortmund“. Hier wurden in der Lernzeit für Deutsch Leseverständnis-Aufgaben mit Texten zu Dortmunder Sehenswürdigkeiten gemacht. Auf diese Weise verbesserten die Kinder ihre Lesefähigkeiten und erfuhren gleichzeitig etwas über ihre Stadt. Zusätzlich wurden hier Stadtkarten eingebunden, sodass die Orientierung der Kinder in Dortmund erweitert wird. Bei einem der thematisch passenden Projekte beschäftigten sich die Schüler:innen mit der Dortmunder Skyline. Es wurde verglichen, wie Gebäude in Skylines dargestellt werden und wie sie in der Realität aussehen. Auf diese Weise lernten die Kinder ebenfalls etwas über die Wahrzeichen und das Stadtbild prägende Gebäude Dortmunds. Mit Hilfe von selbst geschnitzten Kartoffelstempeln erstellten die Kinder eigene Skylines. Auch der Ausflug ins Dortmunder U in das Museum Ostwall brachte eine intensive Beschäftigung der Kinder mit Dortmund mit sich: Im Rahmen einer künstlerischen Stadtrallye ging es darum, „die Stadt mit allen Sinnen wahr[zu]nehmen und durch künstlerische Impulse fest[zu]halten. Aufgaben, wie Geräusche zeichnen oder Abriebe von Oberflächenstrukturen zu sammeln, [ließen] die Kinder die Innenstadt plötzlich ganz anders wahrnehmen und entdecken.“ (Abschlussbericht von climb) An der Steinhammer-Grundschule drehte sich alles ums Forschen. So wurde das Thema geometrische Figuren in der Mathematik-Lernzeit beispielsweise über den kreativen Zugang der STEM-Challenge behandelt: Die Schüler:innen mussten mit Hilfe von Schaschlikspießen und Knete eine möglichst hohe Kontruktion bauen. Hierzu mussten sie einen Plan entwickeln, der während des Bauprozesses ggf. flexibel angepasst werden musste, und viel Durchhaltevermögen beweisen. Der Ausflug in das Naturmuseum am Fredenbaumpark hielt jede Menge spannende Einblicke in vergangene und aktuelle Lebensräume bereit und machte verschiedene Aspekte der Biologie und Geologie für die kleinen Forscher:innen erfahrbar. Das Motto an der Elisabeth-Grundschule lautete „Sport und Ernährung“. Bei diesem Motto passte der für climb-Lernferien fast schon obligatorische Ausflug in den Kletterwald natürlich perfekt (to climb = klettern). Die Kinder konnten hier hoch hinaus, ihre Ängste überwinden, über sich hinauswachsen und die Erfolgserlebnisse gemeinsam feiern. Der Aspekt Sport aus dem Motto war mit diesem Ausflug bestens abgedeckt. Für den zweiten Teil des Mottos – Ernährung – ging es für die Schüler:innen auf den Wochenmarkt. Hier beschäftigten sie sich mit Fragen wie: Welche Lebensmittel haben gerade Saison? Wo wächst welches Lebensmittel? … Sie konnten sich mit den Händler:innen unterhalten und so viel Neues lernen. Den Kindern wurde ein kleines Budget zur Verfügung gestellt, mit dem sie auf dem Markt zum einen die Zutaten für einen kleinen Snack sowie Dekoration für ein herbstlich geschmücktes Klassenzimmer (Blumen, Zierkürbisse, …) besorgten. Insgesamt nahmen fast 100 Grundschulkinder an den Lernferien im Herbst teil. Sie erlebten in diesem Rahmen zwei Ausflugstage und 24 Stunden Mathematik- und Deutschunterricht. Außerdem konnten sie viele positive (Lern-)Erfahrungen machen und sich nicht nur schulisch, sondern auch persönlich weiterentwickeln. Sowohl von Seiten der Kinder als von den Eltern gab es positive Rückmeldungen: 96 % der Kinder sagten, dass ihnen die Lernferien gut gefallen haben. Viele Eltern berichteten von beobachtbaren Fortschritten der eigenen Kinder und 92 % der Eltern würden ihr Kind wieder für Lernferien anmelden. Die ProFiliis-Stiftung kennt climb schon seit 2018 und hat mit der Förderung der Lernferien im Herbst 2021 zum fünften Mal Unterstützung für ein climb-Projekt in Dortmund zugesagt. Im Gegensatz zu den Vorjahren wurden in 2021 sogenannteclimb-Stipendien vergeben. Diese Stipendien kommen Kindern zugute, deren Eltern nicht in der Lage sind, den Eigenanteil in Höhe von 50,- Euro für die Lernferien selbst aufzubringen. ProFiliis hatte zunächst die Finanzierung von bis zu 45 Stipendien im Herbst 2021 zugesagt. Aufgrund einiger notwendiger Umplanungen bei climb hat die ProFiliis-Stiftung dann aber Lernferien im Frühling, Sommer und Herbst 2021 unterstützt und mit 2.670,- Euro die Mittel für 53 volle climb-Stipendien bereitgestellt und vier weitere Stipendien bezuschusst. sh
Dortmund
climb