Wheelsoccer-Turnier bei RBG Dortmund 51
„Reha- und Behindertensport-Gemeinschaft Dortmund 51 e.V.“ – hinter diesem langen und etwas sperrigen Namen steht ein aktiver und breit aufgestellter Sportvereinmit einer Besonderheit: Hier können Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Behinderung aktiv sein. Aktuell hat der Verein ca. 230 Mitglieder.
Am 18. November 2023 war es wieder so weit: Die RBG richtete das alljährliche Wheelsoccer-Turnier aus!
Wheelsoccer – Was ist das?
Wheelsoccer ist ein Rollstuhl-Mannschaftssport, bei dem zwei Teams gegeneinander spielen. Jede Mannschaft besteht aus vier Feldspieler:innen plus Torwart:in, mit und ohne Behinderung. Gespielt wird mit einem Pezziball, der mit einer Hand geschlagen oder dem Rollstuhl gestoßen wird. (dem Förderantrag entnommen)
Bei dem Turnier der RBG steht die gemeinsame Aktivität im Vordergrund. Aus diesem Grund waren nicht nur Leistungssportler:innen, sondern auch Hobbyspieler:innen und Anfänger:innen willkommen. Auch war die Anmeldung nicht nur Teams, sondern auch Einzelpersonen möglich, die dann vor Ort am Turniertag neue Mannschaften bildeten oder Teams unterstützten, in denen Spieler:innen fehlten.
Das Interesse am Wheelsoccer-Turnier war groß und es nahmen rund 110 Personen aus ganz Deutschland teil. 63 Teilnehmende waren Kinder und Jugendliche, die in sieben Mannschaften gegeneinander antraten. Neben zwei Dortmunder Teams reisten die jungen Sportler:innen aus Berlin, Bielefeld, Lippetal, Mainz und Wetzlar an.
Da die Behinderungen der Kinder und Jugendlichen sehr individuell waren, mussten einige zusätzliche Regeln eingeführt werden, um ein faires Spiel zu ermöglichen:
Kinder und Jugendliche, die körperlich nicht so stark sind, ihren Rollstuhl aber immer noch selbst antreiben, wurden die „Besonderen Spieler*innen“. Sie erhielten einen „Orden“. Sobald sie eine Hand am Ball hatten, durfte ihnen niemand den Ball wegspielen, die anderen Sportler*innen mussten mindestens einen Meter Abstand halten und zusätzlich bekamen sie mehr Zeit, um den Ball weiterzuspielen.
Kinder und Jugendliche, die auf eine elektronische Unterstützung angewiesen sind, durften ebenfalls mitspielen. Sie mussten ihre Geschwindigkeit drosseln und es durfte maximal ein/e E-Rollstuhlfahrer:in pro Mannschaft auf dem Feld mitspielen. In diesem Jahr hat erstmals ein Kind teilgenommen, das aufgrund seiner Behinderung eine elektronische Unterstützung benötigte, den anderen Arm aber gar nicht nutzen konnte. Dieses Kind durfte und konnte den Ball mit einem Fuß spielen. (dem Projektbericht entnommen)
Als alle Regeln geklärt und die Teams bereit waren, ging das große Turnier los. Alle Kinder und Jugend-Mannschaften traten gegeneinander an, sodass alle Teams einmal aufeinandertrafen. In 15 Minuten pro Partie konnten die Kinder undJugendlichen zeigen, was sie können, und sich miteinander messen.
Am Ende wurden die erzielten Punkte zusammengezählt und die Siegerehrung konnte beginnen:
Platz 1: Rolli to go Lippetal
Platz 2: Arminenflitzer 1 aus Bielefeld
Platz 3: Heiße Reifen Dortmund 1
Für das Siegerteam gab es einen Pokal und für alle Teilnehmenden Medaillen.
Der RBG ist es ein Anliegen zu zeigen, dass Inklusion nicht unter „kostet viel und funktioniert nicht“ abgehakt werden kann, sondern zum Beispiel im Rahmen solch eines Sportturniers ohne große Ausgaben umgesetzt und gelebt werden kann. Das ProFiliis-Team freut sich, dieses Beispiel für gelungene Inklusion unterstützen zu können und – entsprechend des Anteils der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen – über 50 % der erforderlichen Mittel bereitzustellen. Mit rund 450,- Euro wurden anteilig notwendige Anschaffungen getätigt (Trillerpfeife, Medaillen), die Verpflegung sichergestellt und die Aufwandsentschädigungen des Teams vor Ort (Organisation, Turnierleitung, Schiedsrichter:innen, Caféteria) gedeckt.
sh