Im Mai 2013 hat ProFiliis der Schule am Marsbruch Unterstützung für eine hundgestützte Sprach- und Entwicklungstherapie im ersten Halbjahr des Schuljahres 2013/2014 zugesagt. Da die Therapie im ersten Schulhalbjahr tolle Erfolge gezeigt hat, wird ProFiliis die Unterstützung auch im zweiten Halbjahr fortführen und alle anfallenden Kosten für die Therapiestunden übernehmen.
Im Rahmen der hundgestützten Therapie ist - unter Anleitung der Diplom-Pädagogin und Sprachtherapeutin Silke Lucas - eine vielschichtige Interaktion zwischen den Schüler:innen und dem Hund Ari möglich. Besonders die Möglichkeit mit dem Hund zu kommunizieren, ohne auf Sprache als gemeinsames Kommunikationsmittel angewiesen zu sein, ist für die kleinen Besucher:innen der Schule am Marsbruch wertvoll. Da viele der Jungen und Mädchen sprachlich eingeschränkt sind, können sie im Kontakt mit dem Hund die Erfahrung machen, auch ohne Sprache zu kommunizieren und eine Beziehung zu ihrem Gegenüber aufzubauen.
Im ersten Schulhalbjahr nahmen Schüler:innen einer 8. Klasse, die ausschließlich schwerst mehrfach behinderte Kinder besuchen, an der Therapie teil. Alle Kinder weisen vielfältige Einschränkungen auf:
So ist z. B. eine Teilnehmerin sowohl taub als auch blind sowie schwerst körperbehindert und zusätzlich Epileptikerin. Ein teilnehmender gehbehinderter Junge leidet an Wahrnehmungsstörungen und bereits seit früher Kindheit an Autismus.
Bei allen Kindern zeigten sich im Laufe der Therapie Fortschritte, wie etwa Sprechversuche bzw. Lautieren als Reaktion auf die Interaktion mit dem Therapiehund, die längere Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit/ Konzentration, Verbesserungen der motorischen Fähigkeiten sowie selteneres Auftreten von Spastiken.
Nachdem im ersten Halbjahr Schüler:innen der 8. Jahrgangsstufe an der Therapie teilgenommen haben, richtet sich diese im zweiten Schulhalbjahr an Jungen und Mädchen einer 5. Klasse.
Weitere Informationen finden Sie in den Beschreibungen des Projektes aus dem ersten Halbjahr: http://profiliis.de/news/148 und http://profiliis.de/projekt/172
Zum Hintergrund:
Die Schule am Marsbruch ist eine Förderschule unter der Trägerschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Allerdings sind viele der insgesamt 225 Schüler:innen auch kognitiv beeinträchtigt. Einen großen Teil der Schülerschaft machen Kinder mit schwerer Mehrfachbehinderung aus. Neben rund 80 Lehrer:innen arbeiten unter anderem auch Therapeut:innen, Kinderpfleger:innen und Krankenpfleger:innen im Ganztagsbetrieb mit den Kindern, für die auf diese Weise individuelle Betreuung und Förderung ermöglicht wird. Außerdem können die Kinder Angebote in den Bereichen Kunst, Musik, Umwelt und Sport wahrnehmen.