Hygienepakete für Mädchen in Kenia

Kenia liegt im Osten Afrikas und gehört zu den wirtschaftlich stärksten Ländern des Kontinents. Es besteht ein recht gut entwickeltes Schulsystem, das mit einer Einschulungsquote von 83 % und einer Übergangsquote in weiterführende Schule von ebenfalls 83 % einen Großteil der Kinder und Jugendlichen in Kenia erreicht.

 

Doch für viele schulpflichtige Mädchen, insbesondere in ländlichen Regionen besteht ein Problem: Sie haben keine adäquaten Mittel, um in der Zeit ihrer monatlichen Menstruation am Schulunterricht teilzunehmen, da ihnen der Zugang zu Hygieneartikeln (wie Binden oder Tampons) fehlt und sie außerdem nicht über ausreichend Unterwäsche zum Wechseln verfügen. Unter diesen Bedingungen ist der Schulbesuch für sie mit Scham und Würdeverlust verbunden und daher undenkbar. Durch ihr Fehlen im Unterricht verpassen die Mädchen jedoch wichtige Inhalte und verlieren ggf. den Anschluss ans Unterrichtsgeschehen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele Mädchen die Schule ohne Abschluss verlassen.

 

Um diesem Missstand entgegenzuwirken, hat World Vision eine Initiative ins Leben gerufen: Schulmädchen erhalten Pakete mit einer Hygieneausstattung, die sie für den Umgang mit ihrer Menstruation versorgt. In diesen Paketen enthalten sind

  • auswaschbare Stoffbinden,
  • Unterwäsche,
  • Seife,
  • ein Eimer sowie
  • eine Anleitung, wie die Binden genutzt und gereinigt werden.

 

Eines dieser Sets kostet gerade mal 6 € und ist für zwei bis drei Jahre einsetzbar. Zusätzlich werden Schulungen durchgeführt, in denen die Nutzung und die Instandhaltung der Hygieneausstattung thematisiert werden. Außerdem wird in diesem Rahmen auch besprochen, weshalb es so wichtig ist, dass Mädchen auch während ihrer Menstruation am Unterricht teilnehmen können.

 

Im Juli 2015 wird nun ein Testlauf gestartet. Für die Dauer eines halben Jahres sollen 600 Schülerinnen Hygienepäckchen testen und über ihre Erfahrungen berichten. Im Rahmen dieses Tests fallen insgesamt Kosten von rund 8.000 € an (Schulung, Beschaffung, Betreuung), die von der ProFiliis-Stiftung übernommen werden.

 

 

Zum Hintergrund:

World Vision wurde 1979 gegründet und setzt sich seitdem weltweit für die Rechte von Kindern ein, die mit Armut und Ungerechtigkeiten konfrontiert sind. Mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaft versucht World Vision im Leben der Kinder anhaltende Verbesserungen zu erzielen. So werden mit Patenschaftsbeiträgen etwa medizinische Versorgung und der Zugang zu Bildung sichergestellt und im Rahmen der Katastrophenhilfe werden Menschen unterstützt, die zum Beispiel durch ein Erdbeben ihr Zuhause verloren haben. Außerdem setzt sich World Vision auf politischer und wirtschaftlicher Ebene dafür ein, dass die Interessen von bedürftigen Menschen Berücksichtigung finden. Im Jahr 2010 führte World Vision Deutschland 289 Projekte in 51 Ländern durch. „Als Christen unterschiedlicher Konfessionen helfen die Mitarbeiter von World Vision weltweit Menschen in Not, unabhängig von ethnischer Herkunft, Religion oder Nationalität. World Vision Deutschland ist Teil des weltweiten World Vision-Netzwerks, das in fast hundert Ländern aktiv ist.“ (übernommen aus der Selbstbeschreibung von World Vision)

 

sh

geschrieben am: 26.04.2015
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Hygienepakete für Mädchen in Kenia
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Hygienepakete für Mädchen

Kenia liegt im Osten Afrikas und gehört zu den wirtschaftlich stärksten Ländern des Kontinents. Es besteht ein recht gut entwickeltes Schulsystem, das mit einer Einschulungsquote von 83 % und einer Übergangsquote in weiterführende Schule von ebenfalls 83 % einen Großteil der Kinder und Jugendlichen in Kenia erreicht. Doch für viele schulpflichtige Mädchen, insbesondere in ländlichen Regionen besteht ein Problem: Sie haben keine adäquaten Mittel, um in der Zeit ihrer Menstruation am Schulunterricht teilzunehmen, da ihnen der Zugang zu Hygieneartikeln (wie Binden oder Tampons) fehlt. Alternativen finden sie in alten Stoffresten odersogar Blättern, was aber keinen zuverlässigen Schutz darstellt. Außerdem verfügen sie meist nicht über ausreichend Unterwäsche zum Wechseln. Unter diesen Bedingungen ist der Schulbesuch für sie mit Scham und Würdeverlust verbunden und daher undenkbar. Im Durchschnitt verpasst jedes Mädchen rund 50 Tage Unterricht im Jahr, wenn es in der Zeit der Menstruation nicht zur Schule geht! Die Mädchen verpassen wichtige Inhalte und verlieren ggf. den Anschluss an den Schulstoff. Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele Mädchen die Schule ohne Abschluss verlassen. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, hat World Vision eine Initiative ins Leben gerufen: Schulmädchen erhalten Pakete mit einer Hygieneausstattung, die sie für den Umgang mit ihrer Menstruation versorgt. In diesen Paketen enthalten sind auswaschbare Stoffbinden, Unterwäsche, Seife, ein Eimer sowie eine Anleitung, wie die Binden genutzt und gereinigt werden. Eines dieser Sets kostet gerade mal 6 € und ist für zwei bis drei Jahre einsetzbar. Zusätzlich werden Schulungen durchgeführt, in denen die Nutzung und die Instandhaltung der Hygieneausstattung thematisiert werden. Außerdem wird in diesem Rahmen auch besprochen, weshalb es wichtig ist, dass Mädchen auch während ihrer Menstruation am Unterricht teilnehmen können. Im Juli 2015 wurde ein Testlauf gestartet. Für eine Dauer von drei bis fünf Monaten haben über 700 Schülerinnen (in Magunga: 240 Mädchen, in Marigat: 500 Mädchen) zwischen 13 und 16 Jahren, die aus sechs verschiedenen Ethnien stammen, Hygienepäckchen getestet und über ihre Erfahrungen berichtet. Es gab ein durchweg positives Feedback von Seiten der Mädchen. Sie sind glücklich über die Hygienepäckchen, nutzen sie gerne und fühlen sich damit sicher. Einige Verbesserungsvorschläge (mehr Seife, mehr Stoffbinden, bessere Abstimmung bzgl. der Konfektionsgröße der Unterwäsche, keine weiße Unterwäsche) wurden auch gemacht, die vom Hersteller der Päckchen aufgenommen werden. „Erste Zahlen zum Schulbesuch belegen, dass die Rate der abwesenden Mädchen im entsprechenden Alter deutlich zurückgegangen ist.“ (World Vision) Die Einführung der Hygienepäckchen ist also ein voller Erfolg und zeigt eine längerfristige und kostengünstige Möglichkeit der Hilfe für Mädchen und Frauen auf. Zum Hintergrund: World Vision wurde 1979 gegründet und setzt sich seitdem weltweit für die Rechte von Kindern ein, die mit Armut und Ungerechtigkeiten konfrontiert sind. Mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaft versucht World Vision im Leben der Kinder anhaltende Verbesserungen zu erzielen. So werden mit Patenschaftsbeiträgen etwa medizinische Versorgung und der Zugang zu Bildung sichergestellt und im Rahmen der Katastrophenhilfe werden Menschen unterstützt, die zum Beispiel durch ein Erdbeben ihr Zuhause verloren haben. Außerdem setzt sich World Vision auf politischer und wirtschaftlicher Ebene dafür ein, dass die Interessen von bedürftigen Menschen Berücksichtigung finden. Im Jahr 2010 führte World Vision Deutschland 289 Projekte in 51 Ländern durch. „Als Christen unterschiedlicher Konfessionen helfen die Mitarbeiter von World Vision weltweit Menschen in Not, unabhängig von ethnischer Herkunft, Religion oder Nationalität. World Vision Deutschland ist Teil des weltweiten World Vision-Netzwerks, das in fast hundert Ländern aktiv ist.“ (übernommen aus der Selbstbeschreibung von World Vision) sh
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