Verhütung von Blindheit in Jakarta

Machen Sie mal einen Selbstversuch: Verbinden Sie sich an einem freien Tag die Augen und regeln ihren Alltag in den eigenen vier Wänden blind.

Können Sie sich vorstellen, wie es wäre, die Augenbinde nicht nach Belieben wieder abnehmen zu können – und jeden Tag ohne Augenlicht „über die Runden kommen“ zu müssen?

 

In Indonesien gibt es noch immer viele Menschen, die an Blindheit leiden. Sie bleibt die führende nationale Ursache für Behinderung. Das Fatale daran ist, dass die meisten blinden und sehbehinderten Menschen in Entwicklungsländern keine Chance haben, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Große Armut ist die Folge. Was viele jedoch nicht wissen: Rund 80% der Blindheit ist vermeidbar.

 

„VISION 2020 – the right to sight“ ist eine vielversprechendes Projekt für diese Herausforderung. Im Mai 1994 wurde die "Projektgruppe zur Verhütung von Blindheit" ("Task Force for Prevention of Blindness") in Berlin gegründet. 

 

Die Christoffel Blinden Mission (cbm) macht es sich seit weit über 40 Jahren zur Aufgabe, Erblindeten das Sehen wieder zu ermöglichen. Mehr als 10 Millionen Operationen wegen Grauen Stars wurden seit 1966 durch cbm ermöglicht. Dabei arbeitet sie mit 15 Partnern in 11 Provinzen zusammen.

 

2014 werden in Indonesien die Grundvoraussetzungen geschaffen, um Augenoperationen durchzuführen. Geplant sind stationäre wie ambulante Operations-Zentren. Auch ProFiliis ist von der Idee VISION 2020 überzeugt und wird cbm im laufenden Jahr durch die Kostenübernahme von 100 Operationen samt Materialien und Beihilfen unterstützen.

 

                                       

geschrieben am: 28.04.2014
Zu den Projekten

Verhütung von Blindheit in Jakarta
Inklusion

Verhütung von Blindheit in Jakarta

In Indonesien gibt es noch immer viele Menschen, die an Blindheit leiden. Sie bleibt die führende nationale Ursache für Behinderung. Das Fatale daran ist, dass die meisten blinden und sehbehinderten Menschen in Entwicklungsländern keine Chance haben, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Große Armut ist die Folge. Was viele jedoch nicht wissen: Rund 80% der Blindheit ist vermeidbar. „VISION 2020 – the right to sight“ ist eine vielversprechendes Projekt für diese Herausforderung. ImMai 1994wurde die "Projektgruppe zur Verhütung von Blindheit" ("Task Force for Prevention of Blindness") in Berlin gegründet. Die Christoffel Blinden Mission (cbm) macht es sich seit weit über 40 Jahren zur Aufgabe, Erblindeten das Sehen wieder zu ermöglichen. Mehr als 10 Millionen Operationen wegen Grauen Stars wurden seit 1966 durch cbm ermöglicht. Dabei arbeitet sie mit 15 Partnern in 11 Provinzen zusammen. 2014 werden in Indonesien die Grundvoraussetzungen geschaffen, um Augenoperationen durchzuführen. Geplant sind stationäre wie ambulante Operations-Zentren. Auch ProFiliis ist von der Idee VISION 2020 überzeugt und wird cbm im laufenden Jahr durch die Kostenübernahme von 100 Operationen samt Materialien und Beihilfen unterstützen. Die positiven Auswirkungen, die eine Augenoperation Operationen auf das Leben der Patienten hat, lässt sich beispielhaft am folgenden Bericht über die Zwillinge Yoel und Yose zeigen, welche am Grauen Star erkrankt waren. Ihre Eltern konnten sich eine Augenoperation nicht leisten. Dank des Programms zur Verhütung von Blindheit konnten sie Hilfe erhalten und besuchen heute eine Schule, um Lesen und Schreiben zu lernen. Die Zwillinge Yoel und Yose stammen aus der Stadt Malang, im Osten der Insel Java. Ihr Vater arbeitet als Taxifahrer, ihre Mutter ist als Saison-Arbeiterin auf einer Kaffee-Plantage tätig, so dass das Einkommen der Familie nicht regelmäßig gesichert ist. Als die Geschwister im Kindergartenalter waren, bemerkten die Eltern kleine weiße Punkte in den Augen ihrer Kleinen. Gleichzeitig verschlechterte sich die Sicht der Kinder, beispielsweise nutzen sie immer häufiger ihren Tastsinn, um sich in ihrer Umgebung zurecht zu finden. Aufgrund dieser Behinderung beschlossen die Eltern, Yoel und Yose nicht einzuschulen. Allerdings waren sie besorgt, da das schlechte Sehvermögen immer mehr zur sozialen Ausgrenzung ihrer Kinder führte. Deshalb suchten sie eines Tages mit ihnen die lokale Augenklinik auf. Bei der Untersuchung stellte der diensthabende Augenarzt sofort die Diagnose „Grauer Star“. Leider konnten sich die Eltern von Yoel und Yose die empfohlene Augenoperation nicht leisten. Doch glücklicherweise konnte sie der Augenarzt an das „Prevention of Blindness (PbL) Programme“ überweisen. Das Programm leitete die kleinen Patienten wiederum an die Cicendo Augenklinik in Bandung, West Java, weiter, wo eine Operation dank Förderern und Unterstützern wie der ProFiliis-Stiftung schließlich möglich war. Am 18. Februar 2011 wurden die Zwillinge schließlich am Grauen Star operiert. Yoel und Yose erhielten ihr Augenlicht zurück. Die Freude war groß – endlich hatten sie das Augenlicht wieder und konnten ihre Umwelt klar sehen. Bei der Nachuntersuchung einen Monat später wurde festgestellt, dass sie eine Sehhilfe benötigen. Nach Anpassung der Brille war die Sehfähigkeit endlich wieder hergestellt. Auf Wunsch ihrer Eltern sollte nun auch die Einschulung erfolgen. Doch leider waren in den umliegenden Schulen keine freien Plätze mehr. Erneut konnte das „Prevention of Blindness (PbL) Programme“ helfen und den Kontakt zu einer Schule speziell für Kinder mit Sehbehinderungen herstellen. Yoel und Yose konnten dort ihre Schullaufbahn beginnen. Im Februar dieses Jahres wurden Yoel und Yose von einem Sozialarbeiter des „Prevention of Blindness (PbL) Programmes“ in der Schule aufgesucht. Sein Bericht ist sehr positiv: Es ist wirklich beeindruckend, wie großartig sich die beiden entwickeln. Laut Auskunft ihres Klassenlehrers sind die Lernfortschritte beachtlich. Beide können schon Silben lesen und haben ein Verständnis für Zahlen entwickelt. Als Yoel nach seinem Berufswunsch gefragt wurde, antwortete er, dass er eines Tages Arzt sein möchte. (Quelle: CBM)
Asien
cbm